Denn der tschechische Hersteller nutze bereits vor dem Krieg diesen Namen und vermarktete darunter eine Reihe gehobener bis luxuriöser Fahrzeuge. Seit 14 Jahren präsentiert sich der Superb etwas bescheidener, setzt jedoch vor allem im Fond Maßstäbe beim Raumangebot. Auch die zweite Generation bietet viel Auto für verhältnismäßig wenig Geld. Die von 2008 bis 2015 gebaute Mittelklasse mit der internen Bezeichnung Typ 3T ist größer, praktischer und geräumiger als sein Genspender VW Passat. Und auch die Qualität stimmt.Karosserie und Innenraum
Unter dem Blech des Superb steckt größtenteils der VW Passat. Allerdings ist der Tscheche 5,2 Zentimeter länger, wodurch vor allem dem Fahrer und Beifahrer mehr Platz geboten wird. Neben der Limousine hatte Skoda ab 2010 auch den geräumigen Kombi im Programm, der bis zu 1.865 Liter Gepäck schluckt. Beim Kofferraum punkten konnte allerdings auch die Limousine. Diese hat eine zweigeteilte Heckklappe und lässt sich entweder wie bei einem Fließheck über die gesamte hintere Partie inklusive Fensterglas öffnen oder der Kofferraumdeckel wird wie bei einem klassischen Stufenheckmodell angehoben. Dazu bietet Skoda nette Gags wie eine Öffnung in der Beifahrersitz-Lehne, durch die ein Rücksitzpassagier seine Beine ausstrecken kann sowie das bekannte Schirmfach in den hinteren Türen.
Motoren
Nicht nur die Plattform auch die Motoren stammen aus dem VW-Konzern. Die Benziner-Palette startet beim 1,4 Liter großen Aggregat mit 125 PS, der es mit dem großen Fahrzeug jedoch nicht immer leicht hat. Allerdings gibt es bei den Wolfsburger-Triebwerken dieser Hubraumklasse häufig teuren Ärger mit der Steuerkette. Am besten wählt man ein Modell, wo diese bereits behoben sind.
Flotter motorisiert ist man mit dem 2 Liter großen Ottomotor mit 200 PS. Die Spitze bildet der 3,6 Liter große V6 mit 260 PS, der serienmäßig über Allradantrieb und Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verfügt. Der bietet zwar sehr gute Fahrleistungen, ist aber auch extrem durstig – deshalb nur etwas für Fans.
Angesichts der Langstreckenqualitäten des großen Mittelklässlers empfiehlt sich ein Diesel, der auch in der Großzahl der auf dem Gebrauchtwagenmarkt angebotenen Modelle zu finden ist. Angemessen unterwegs ist man mit dem 140 PS-Selbstzünder, der Fahrleistungen und Verbrauch am besten vereint. Auf Wunsch kann der Motor auch mit Allradantrieb kombiniert werden. Kritik äußern Superb-Besitzer immer wieder über das etwas holprige Fahrwerk.
Sicherheit und Ausstattung
Beim Euro-NCAP-Crashtest erreicht der Skoda Superb 2008 die Höchstwertung von fünf Sternen. Zwar fehlt dem großen Tschechen in der Basisausstattung nichts Wesentliches, der doch recht nüchterne Arbeitsplatz des Fahrers wird erst mit den höheren Ausstattungsstufen komfortabler. Bei Exemplaren mit höheren Laufleistungen ist auf wackelige Vordersitze, Klappergeräusche sowie auch lockere Verkleidungsteile zu achten.
Qualität
Auf der Hebebühne der TÜV-Prüfer schneidet der Skoda Superb gut ab. Probleme an Lenkung oder an Gelenken hat die Mittelklasse nicht, auch beim Thema Ölverlust aus Motor oder Getriebe liegt er deutlich unterhalb der durchschnittlichen Mängelzahlen. Mit Ausnahme der erwähnten Steuerketten-Probleme macht der Superb bemerkenswert wenig Ärger. Bei den Bremsen fährt er in der HU-Statistik sogar Topwerte ein. Wer keine Wolfsburger Preise zahlen aber VW-Technik fahren möchte, ist bei Skoda gut aufgehoben. Autofahrer die viel Platz wollen, finden in der tschechischen Mittelklasse ein geeignetes Fahrzeug. Da neben der Qualität mittlerweile auch das Image stimmt, sind die großen Skodas auf dem Gebrauchtwagenmarkt allerdings recht gefragt. Gut erhaltene Exemplare mit mittelmäßigen Laufleistungen gibt es kaum unter 11.000 Euro. Für einen Superb mit üppiger Ausstattung und starkem Motor muss man deutlich mehr auf den Tisch legen. (as/sp-x)