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Erster Test: Subaru Forester 2.0 D Automatik – Robuster Selbstschalter

Wer saust so schnell durch Wald und Wind? Es ist der Förster mit seinem Forester. So suggeriert es das Titelbild der entsprechenden Subaru-Broschüre. Tatsächlich bleibt der zuletzt vor einem Jahr runderneuerte, 4,60 Meter lange Gelände-Kombi des japanischen Allradspezialisten allen Klischees treu.

Dazu zählen auch aufwändige Sonderwege, die Subaru für technische Neuentwicklungen wählt. Manchmal sogar wählen muss, weil die Autosparte des Konzerns Fuji Heavy Industries konsequent an Boxermotoren festhält. Entsprechend lang dauerte es bis die Dieselversion des meistverkauften Modells im deutschen Subaru-Programm mit Automatik verfügbar wurde. Am 28. März ist es endlich soweit, dann steht der Forester mit modifiziertem, 147 PS leistendem 2,0-Liter-Boxer-Diesel und speziell dafür entwickelter CVT-Automatik in den Schauräumen der Händler. Und das als echtes Sonderangebot, gibt es den eigensinnigen Automatik-Allradler doch bereits ab 32.200 Euro. Für Bestellungen bis zum 31. Mai gewährt Subaru überdies einen zusätzlichen Rabatt von 3000 Euro anlässlich des 35-jährigen Deutschlandjubiläums der Japaner. Dank dieser Preispolitik präsentiert sich der Forester 2.0 D Lineartronic fast schon als Billigheimer in seiner Leistungsklasse, die mehr als zehn Kompakt-SUV umfasst wie Mazda CX-5 oder VW Tiguan, zusätzlich Kombis mit Geländeoptik wie den Skoda Octavia Scout. Allerdings will Subaru so auch mehr Präsenz auf deutschen Straßen zeigen, immerhin ist der Forester global gesehen längst mehrfacher Produktionsmillionär. Hierzulande sorgte bisher allenfalls die legendäre Langlebigkeit des Forester für eine gewisse Verbreitung im Straßenbild, wie wir auch bei den Testfahrten mit dem neuen Automatik-Diesel feststellten. Tatsächlich begegneten wir auf den Bergstraßen des Allgäus immer wieder Forester aller Generationen, die ihre Narben von Wald- und Wiesenausflügen stets stolz zur Schau stellten. So betrachtet passt das rustikale Interieur mit teils großzügigen Spaltmaßen bis heute zum Wesen des Waldläufers. Andererseits können stillose Schrullen auch nerven, weshalb Subaru zum Modelljahrgang 2015 ein Individualisierungsprogramm aufgelegt hat, das sogar ausgewiesene Leder-Liebhaber überraschen wird. Weniger durch die tatsächlich sehr fein verarbeiteten Materialien als durch deren breite Farbpalette, darunter schrill-leuchtendes „Green Lemon“ und „Tropic Orange“.

Dagegen war unser Forester Diesel mit stufenloser Lineartronic-Kraftübertragung in gediegen dunklen Tönen ausgekleidet. Ähnlich also wie die meisten Audi, deren Multitronic-Automatik genau wie die Subaru-CVT-Technik auf eine robuste Laschenkette vertraut, die den Belastungen eines drehmomentstarken Diesels – beim Forester immerhin 350 Newtonmeter - gewachsen ist. Allerdings wird die Multitronic bei Audi schon wieder verdrängt vom Doppelkupplungsgetriebe. Womit kann dann die an die Kette gelegte Automatik im Subaru überzeugen?

Läuft wie geschmiert

Vor allem mit Komfort, fühlbar nicht nur durch sanftes Anrollen im Stop-and-Go-Verkehr. Schließlich liefert der Selbstzünder bereits ab 1.600 Touren reichlich Drehmoment ans variable Getriebe, dieses lässt beim mäßigen Beschleunigen die Drehzahl nur geringfügig steigen und senkt so Geräusche und Verbrauchswerte. Zumindest theoretisch, denn der Forester zählt mit einem Normwert von 6,1 Litern (im Test registrierten wir sogar 7,6 Liter) nicht zu den sparsamsten seiner Liga. Gegen den berüchtigten Gummibandeffekt stufenloser Getriebe (hohe Drehzahlen und eine sich subjektiv zu langsam aufbauende Beschleunigung) gibt es im Subaru sieben fest programmierte Schaltstufen, die via optionaler Lenkradpaddel bedient werden können. Hinzu kommt eine elektronische Steuerung, die bei starkem Niedertreten des Gaspedals oder bei aktivierter Bergabfahrhilfe von der variablen Kraftübertragung umschaltet zum Gangwechsel in die programmierten Stufen.

Off-Road-King

Zwar kostet die Lineartronic den Boxer-Diesel drei PS Leistung, dennoch ist der Allradler mit einem werksseitigen Beschleunigungswert von 9,9 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h einer der Schnellsten im SUV-Umfeld. Was Dynamik-Fans nicht davon abhalten wird, doch nach einem agilen Doppelkupplungs-Rivalen im Kombikleid Ausschau zu halten. Wie etwa dem Seat Leon X-Perience 4Drive, der den Standardsprint in nur 7,1 Sekunden absolviert. Mit solchen Streetracern will sich Subarus Waldmeister aber gar nicht messen. Weshalb er betont weich abgestimmt ist, in Kurven gerne etwas wankt, dafür jedoch bei Schnee, Staub und Steinen den Kraxler markiert. Und mit ausreichend viel Platz für fünf Passagiere und Gepäck (505 bis 1592 Liter) nicht nur Förster sondern auch Familien überzeugt, die dann bis zu zwei Tonnen schwere Pferdeanhänger auf den Haken nehmen können. Was dem Forester weiterhin fehlt, sind moderne Assistenzsysteme. Dieses Manko kann erst die nächste Modellpflege kompensieren. (as/sp-x)

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