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Test Subaru XV e-Boxer: Lieber Waldweg als Großstadtdschungel

Der kompakte Subaru XV steht jetzt als e-Boxer mit Mildhybrid-Antrieb beim Händler. Im Alltagstest muss sich zeigen, ob die Elektrifizierung dem Boxermotor beim Spritsparen hilft. Schnell wird aber klar: Auch als e-Boxer bleibt der Subaru XV seinen Werten treu.

Subaru-Kunden kaufen ihr Auto meist aus praktischen Gründen. Doch auch die traditionell hohe Geländetauglichkeit sowie der an der Längsachse symmetrisch aufgebaute Allradantrieb tragen dazu bei, dass die Käufer der japanischen Nischenmarke treu bleiben. Dabei wird die Karosserieform des SUV auch für Subaru immer wichtiger. Von hierzulande 5.868 abgesetzten Autos in 2019, entfielen 3.924 Exemplare auf die Modelle Forester und XV. Diesen Trend wollen die Japaner weiterhin für sich nutzen und planen im laufenden Jahr sogar einen Ausbau der Marktanteile in Deutschland.

Subaru-XV-2020-Hero2

SUV als Bestseller der Marke

Der hier gefahrene Subaru XV 2.0ie e-Boxer (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,5 l/100km; CO2-Emissionen kombiniert: 149 g/km²) soll mit geplanten 3.000 Verkaufseinheiten für 2020 einen entscheiden Anteil am Erfolg haben und setzt als zweites Modell, nach dem Forester e-Boxer (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 8,1 l/100km; CO2-Emissionen kombiniert: 185 g/km²), auf den neuen Mild-Hybrid-Antrieb der Toyota-Tochter. Neben der Antriebstechnik teilt sich der Subaru XV auch das Grundgerüst, die "Subaru Global Platform", mit dem großen Bruder.

Wie der Forester bietet der Subaru XV 22 Zentimeter Bodenfreiheit, was mit dem permanenten Allradantrieb und den Kunststoffplanken an Front, Heck und den Radläufen für ein großes Offroadpotential sorgt. Mit seinen im Vergleich zum Forester kompakteren Abmessungen spricht der Subaru XV somit vor allem Kunden an, bei denen Waldwege oder enge Alpenaufstiege zu den typischen Alltagswegen gehören. Als hippes City-SUV für den urbanen Trendkunden dürfte der Subaru XV nämlich auch mit dem elektrifizierten Antrieb nicht wirklich taugen. Auch die orangefarbenen Kontrastnähten auf dem Sitzbezügen und am Armaturenbrett täuschen nicht darüber hinweg, dass der Subaru XV weiterhin ein rauer Geselle ist.

Subaru-XV-2020-Engine

Boxermotor mit kernigem Klang

Nach dem Druck auf den Startknopf erwacht der Boxermotor mit vier Zylindern zum Leben. Sein Klang ist bauartbedingt eher kernig, außerdem ist er insgesamt kein Leisetreter. Aber er klingt sympathisch. Mit einer maximalen Leistung von 150 PS entspricht die Leistung dem seit Jahren bekannten Zweiliter-Benziner der Marke, er wurde jedoch umfassend überarbeitet. Laut Hersteller sind 80 Prozent der Bauteile unter der Motorhaube neu.

Seine maximal 194 Nm Drehmoment, die saugertypisch bei späten 4.000 Umdrehungen anliegen, lässt der Subaru XV e-Boxer über die bekannte Lineartronic verwalten. Im Gehäuse der stufenlosen Automatik selbst, steckt derweil ein maximal 12,3 kW (16,7 PS) starker Elektromotor. Er wird von einer unter dem Kofferraumboden sitzenden Lithium-Ionen-Batterie mit Strom versorgt. 0,6 kWh Speicherkapazität erlauben aber nur kurze elektrische Strecken. Laut Hersteller kann der Subaru XV e-Boxer bis zu 1,6 Kilometer und dabei bis maximal 40 km/h lokal emissionsfrei unterwegs sein.

Subaru-XV-2020-Interieur

Elektro-Vorteil im Gelände

In der Realität sorgt aber meistens der Verbrenner für Vortrieb, dabei wird er aber stets vom E-Motor unterstützt. Sein Drehmoment muss nicht erst aufgebaut werden, sondern steht vom Start an zur Verfügung. Das Ergebnis ist ein, im Vergleich zum Vorgänger, verbesserter Antritt. Auch im Geländeeinsatz ist das von Vorteil. Als Mild-Hybrid kommt der Subaru XV selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten durch Furchen und Löcher, ohne dass man zu fest auf das Gaspedal drücken muss.

Wer es auf eilige Autobahnabschnitte anlegt, muss den rechten Fuß natürlich schwer werden lassen. In 10,7 Sekunden soll es laut Hersteller aus dem Stand auf 100 km/h gehen. Die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h erreicht der e-Boxer aber selbst mit langem Anlauf kaum. Schnell pendelt man sich auf Richtgeschwindigkeit ein und erinnert sich an die Erkenntnis, dass der Subaru XV keinerlei sportliche Ambitionen verspricht. Dazu passen auch die bequemen, aber seitenhaltbefreiten, Sitze. Lediglich die zu harten Kopfstützen und eine fehlende Höhenverstellung für den Beifahrer mindern den Langstreckenkomfort.

Subaru-XV-2020-Trunk

9,2 Liter Testverbrauch

Beim Kilometerfressen muss der Subaru XV dann aber, trotz Segelfunktion bis 80 km/h, öfters als gewohnt an die Zapfsäule. Denn bei der Integration des teilelektrischen Antriebs wurde das Tankvolumen von 63 auf schmale 48 Liter reduziert. Da der Alltagsverbrauch von 9,2 Litern auf 100 Kilometer deutlich über der Normangabe von 6,5 Litern liegt, bedarf es häufiger Rasteinlagen. Nach offizieller Messmethode, sollen aber immerhin 0,4 Liter im Vergleich zum bisherigen 2.0i eingespart worden sein. Auch der Kofferraum verkleinerte sich. Statt 385 Liter beim reinen Verbrenner, fasst der e-Boxer nur noch 340 Liter. Bei umgeklappter Lehne der Rücksitzbank sind es je nach Ausstattungsline immerhin noch 1.193 bis 1.173 Liter. Viele Kleinwagen schlucken da mehr. Das Platzangebot für die Passagiere, auch die in der zweiten Reihe, übertrifft aber manche Konkurrenten in der Kompaktklasse.

Einen robusten Magen sollten die Mitfahrer aber mitbringen. Die Karosserie des hochbauenden Subaru XV ist stets in Bewegung, über Frostaufbrüche und Querfugen rumpeln die 18-Zoll-Räder teils kräftig. Hier merkt man die Kompromissbereitschaft der Entwickler: Für die gute Geländefähigkeit mussten sie etwas Reisekomfort opfern. Wer aber einen kompakten Subaru für den reinen Straßenbetrieb haben möchte, kann zum neun Zentimeter tiefer liegenden Impreza greifen. Auch der soll übrigens im Laufe des Jahres als e-Boxer nachgereicht werden.

Subaru-XV-2020-Side

Fazit

Der Subaru XV ist die ehrliche Haut unter den kompakten Crossovern. Er trägt seine Schminke nicht aus modischen Gründen, sondern um das Blechkleid über dem tatkräftigen Allradantrieb vor Ästen, Schmutz und Geröll zu schützen. Die e-Boxer-Technologie ist vor allem der Herabsetzung von CO2-Emissionszielen dienlich. Einen großen Verbrauchsvorteil im Alltag spürt man nicht. Immerhin kann man kurze Strecken in einer Tempo-30-Zone elektrisch zurücklegen. Mit Preisen ab 30.690 Euro für das Basismodell Trend ist der Subaru XV e-Boxer aber auch kein Sonderangebot. Über 2.500 Euro beträgt der Mehrpreis zum Vorgänger, der Preisabstand zum weiterhin angebotenen Subaru XV 1.6 i (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,9 l/100km; CO2-Emissionen kombiniert: 157 g/km²) liegt bei stolzen 7.000 Euro in der Basis. Dafür gibt es, neben dem stärkeren Antrieb, immerhin auch ein Navigationssystem mit 8-Zoll-Display, Keyless-Go, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen und – wer es mag – sieben virtuelle Schaltstufen für die sonst stufenlose Automatik. (Text und Bild: Bernd Conrad)

Technische Daten*

  • Modell: Subaru XV 2.0ie e-Boxer
  • Motor: 2.0-Vierzylinder-Boxer + E-Motor
  • Leistung: 150 PS (110 kW) + 16,7 PS (12,3 kW)
  • Drehmoment: 194 Nm + 66 Nm
  • Antrieb: Allrad, Automatik stufenlos
  • Verbrauch kombiniert: 6,5 l/100 km²
  • CO2-Emissionen kombiniert: 149 g/km²
  • Beschleunigung (0 – 100 km/h): 10,7 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h
  • Abmessungen (L/B/H): 4,47 m/1,80 m/1,60 m
  • Gewicht: 1.556 kg
  • Tankvolumen: 48 l
  • Grundpreis: ab 30.690 Euro

*Herstellerangaben

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