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Grenzbereich: Suzuki Rallye Xperience – Die Lizenz zum Gasgeben

Einmal wie Walter Röhrl über Stock und Stein heizen, dass wär' schon was. Doch um an einer Rallye teilzunehmen, bedarf es einiger Vorbereitungen. Wir waren mit Suzuki bei der Rallye Xperience, einem Fahrertraining der besonderen Art: der Lehrgang zum Erwerb der Motorsport-Lizenz.

An kleinen Rallyes darf jeder teilnehmen, der seine Startgebühr entrichtet. Doch wer im größeren Stil Motorsport betreiben will, braucht die Nationale A-Lizenz, die der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) vergibt. Das begehrte Plastikkärtchen will aber erst verdient werden, und zwar bei einem zweitägigen Lizenz-Lehrgang. Wir traten bei der Suzuki Rallye Xperience am Verkehrssicherheitszentrum Weilerswist bei Köln an.

Grau ist alle Theorie

Die Vorfreude auf zwei Tage im Rallye-Auto wird den Teilnehmern schon kurz nach der Ankunft genommen. Ganz oben auf der Agenda steht ein nicht zu knapper Theorieteil. In Anbetracht des mehrere Zentimeter Dicken DMSB-Handbuchs zum Rallye-Sport scheint das allerdings auch nötig.

Die Rolle des Lehrers übernimmt Motorsportprofi Niki Schelle, der auch den Suzuki Rallye Cup, eine eigene Rennserie des japanischen Herstellers, organisiert. Tatkräftige Unterstützung kommt von Florian Nigel. Der 24-jährige fährt für Suzuki um den WM-Titel und kann aus erster Hand berichten, wie wichtig das Reglement für den Rallye-Sport ist.

Mehr als nur Autofahren

Termine

Wer bei der Suzuki Rallye Xperience teilnehmen will, solten zuvor ein Basis- und Fortgeschrittenen-Training absolvieren. 2008 gibt es noch folgende Termine:

Basic Xperience (175 Euro): 05./06.07.08 in Bremen

Advanced Xperience (225 Euro): 26./27.07.08 in Magdeburg, 05./06.09.08 in Eisenach

Rallye Xperience (595 Euro): auf Anfrage

Weitere Informationen unter www.suzuki-sdx.de Schon kleine organisatorische Fehler bei den Zeitkontrollen, mit den Bordkarten oder aber auch bei der Ausrüstung von Fahrzeug und Fahrer können Strafsekunden oder gar den Ausschluss aus der Wertung nach sich ziehen. Deshalb lieber gut aufpassen, wenn Niki Schelle zum wiederholten Male Schilder, Fahnen und den Umgang mit der Kontrollkarte erklärt.

Dass Rallye-Fahren mehr ist, also ein Auto schnell von A nach B zu bringen, wird den Teilnehmern deutlich eingetrichtert. Und immer wieder betont Niki , dass es zwischen den einzelnen Wertungsprüfungen, die auf Zeit gefahren werden, ja über öffentlichen Straßen geht. "Das sind normale Straßen und normale Grundstücke, die möchte der Landrat unbeschädigt wieder zurückbekommen," mahnt der Profi.

Klein Anfangen

Auf die Straße geht es erst am zweiten Tag, und schon gar nicht gleich in die Rallye-Autos. Um am Lizenzlehrgang mit zumachen , sollten die Teilnehmer zuvor ein Basis- und Fortgeschrittenen-Fahrsicherheitstraining absolvieren. Denn Sicherheit hat beim Rallye-Sport oberste Priorität.

Um das Wissen über die rechte Fahrzeugbeherrschung aufzufrischen, werden am Vormittag die Grundlagen wiederholt. Untersteuern, Übersteuern, Ausweichmanöver mal mit, mal ohne ESP. Mit einem Suzuki Swift Sport werden die einzelnen Übungen absolviert, sozusagen um warm zu werden.

Endlich ins Rallye-Auto

Am Nachmittag geht es dann endlich in die Rallye-Autos. Doch der Traum von der Rennfahrerkarriere bekommt den ersten Dämpfer, nachdem man sich durch den Überrollkäfig in den Wagen gefaltet hat: In den umgerüsteten Swifts geht es alles andere zu, als bequem. Alles, was nicht unbedingt sein muss, fliegt raus. Des Gewichts wegen. So sitzen Fahrer und Beifahrer, umgeben von nacktem Blech und wenigen, lose verstreuten Schaltern in ihren fest zupackenden Schalensitzen.

Gleich kommt dann auch ein Mechaniker, der den Sitz mehr oder weniger passend justiert. Die Ingenieure legen nämlich mehr Wert auf den optimalen Schwerpunkt, denn auf die angenehmste Sitzposition und erlauben nur eine geringe Verstellmöglichkeit. Zum Schluss noch den Sechs-Punkt-Hosenträger-Gurt anlegen, und es kann losgehen.

Kein Komfort

Auf abgesperrter Strecke bekommt man einen ersten Eindruck davon, was bei einer Rallye auf einen zukommt. Es ist laut, eng, und extrem holprig. Denn Federungskomfort spielt keine Rolle. Im Gegenteil: Das Fahrwerk muss ja auch Sprünge über Kuppen, Schienen oder Schlaglöcher aushalten.

Nachdem sich Fahrer und Fahrzeug angefreundet haben, gibt Niki Schelle die ersten Anweisungen. Zum Beispiel das Auto auf der Kreisbahn immer ein wenig mehr zu beschleunigen, bis in den Grenzbereich. Klingt einfach. Dass Rallye-Autos allerdings keine elektrischen Helferlein wie Stabilitätsprogramm oder ASB haben, wird einem spätestens dann bewusst, wenn der Grenzbereich erreicht ist. Und es allein in des Fahrers Händen liegt, den ausbrechenden Wagen wieder einzufangen

Nicht zu schnell

Auf einem eng abgesteckten Slalom-Pacours wird schließlich das Handling des kleinen, schnellen Swifts geübt. Hier wird deutlich: weniger ist manchmal mehr. Wer zu schnell um die Kurve will, verliert oft wertvolle Zeit, da der Wagen untersteuert und vom Kurs abweicht. Noch schlimmer: Wer den Wagen neben die Strecke setzt, muss rangieren - und zwar ohne Servolenkung.

Haben die Teilnehmer erst einmal ein Gefühl für das Rallye-Auto entwickelt, kommen die Schmankerl. Unter professioneller Anleitung dürfen die Teilnehmer das Auto wenden - unter Zuhilfenahme der Handbremse. Denn gerade im Rallyesport ist der kontrollierte Drift ein beliebter Weg um die Kurve, schließlich  lässt sich auf Sand, Schotter oder Matsch nur schwer lenken. Was auf abgesperrtem Gelände gar nicht so schwer ist, und für jede Menge Spaß sorgt, sollte man im öffentlichen Straßenverkehr jedoch besser nicht ausprobieren.

Ohne Unterschrift geht nichts

Sind alle Übungen erfolgreich absolviert, steht der Rallye-Lizenz kaum mehr etwas im Wege. Entscheidend ist allerdings die Unterschrift des Lehrgang-Leiters. Nur wenn Niki Schelle seine Zustimmung gibt, können die Teilnehmer - nach vorausgehender ärztlicher Untersuchung - die Rallye-Lizenz beim DMSB beantragen. Diese ist dann ein Leben lang gültig, muss aber jedes Jahr beim DMSB verlängert werden.

Hat man die Lizenz erstmal in der Tasche, kann man an allen Rallyes in Deutschland und einigen europäischen Wertungsläufen teilnehmen. Vorausgesetzt, man hat die entsprechende Ausrüstung, also Rallye-Auto, Fahreranzug, Helm und noch einiges mehr. Außerdem braucht jeder Fahrer einen Beifahrer, denn Rallye-Fahren ist Team-Sport. Wie es genau bei einer Rallye zugeht, lesen Sie bald bei AutoScout24: Wir waren beim Suzuki Rallye Cup am Start.

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