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Vergleichstest: Ford Mondeo vs. Opel Vectra Caravan vs. VW Passat Kombi – Die vernünftigen Drei

Wer kennt sie nicht, die Geschichten vom Familienausflug, damals, zu viert im VW Käfer, mit Gepäck. „Ging auch“, enden diese Erzählungen meistens. Heute will - und muss - sich das kaum mehr einer antun. Größe ist gefragt, besonders in der Mittelklasse.

Drei besonders geräumige Vertreter sind der Ford Mondeo Turnier, der Opel Vectra Caravan und der VW Passat Variant. In unserem Vergleichstest treten sie mit kräftigen Dieselmotoren gegeneinander an.
Geht man nach der Zulassungsstatistik, steht der Sieger bereits im Vorfeld fest. VW verkaufte von Januar bis August dieses Jahres fast 80.000 Passat. Die Konkurrenten von Ford und Opel kommen zusammen nicht einmal auf die Hälfte: 17.000 Vectra, 19.000 Mondeo. Dass der Ford hier noch vor dem Opel rangiert verwundert, schließlich steht der im Jahre 2000 eingeführte Mondeo kurz vor der Ablösung. Der Vectra ist drei Jahre jünger, der aktuelle Passat kam erst vergangenes Jahr auf den Markt.  

Die Jahre, die zwischen den Debüts liegen, sieht man auf den ersten Blick. Schlicht und funktionell kommt der Mondeo Turnier daher, optische Highlights sucht man vergebens. Der Vectra tritt ebenfalls sehr sachlich auf, wirkt aber einen Tick frischer. Am auffälligsten ist der Passat mit seinem markanten Chromgrill und seiner zum Heck hin ansteigenden, doppelten Schwellerlinie.

Platz und Ambiente

Auch im Innenraum macht der VW am meisten her. Hochwertige anmutende Kunststoffe, edle Holzintarsien und Alu-Blenden sorgen für wohnliche Atmosphäre. Freilich gibt es dieses Ambiente erst in der höchsten Ausstattungsstufe, doch auch die Konkurrenten stehen uns in der Top-Linie zu Verfügung. So wirken auch der Opel und der Ford ausgesprochen solide, versprühen aber eher sachlich-kühlen Charme.

Was das Platzangebot für die Passagiere betrifft - zweifelsohne das wichtigste Kriterium bei Familienkombis - geht der Vectra Caravan in Führung. Mit einer Gesamtlänge von 4,84 Metern ist er nicht nur der größte, sondern tatsächlich auch der geräumigste Kombi in diesem Test.

Der Sitzkomfort ist überall gut, den Maßstab setzen aber die straffen und zugleich bequemen Sessel des Passat. Vom breiten Opel-Gestühl wünscht man sich etwas mehr Seitenhalt, bei den Ford-Sitzen vor allem auf langen Strecken eine kräftigere Lendenwirbelstütze.

Laden und verstauen

Die Transport-Qualitäten sind bei allen dreien immens. Verwunderlich: Nur bei der maximalen Ladekapazität liegt der lange Opel vorn (1.850 Liter; Passat 1.731 Liter; Mondeo 1.700 Liter). Im Reisemodus dagegen protzt der sieben Zentimeter kürzere Passat mit einem Bestwert: 603 Liter sind eine Wucht, und deutlich mehr als Mondeo (540 Liter) oder Vectra (530 Liter) bieten.

Dafür verwöhnt der Opel den Baumarkt-Stammgast mit dem einfachsten Umklapp- mechanismus an der Rückbank (bei allen teilbar). Hier reicht ein Handgriff, um einen topfebenen Ladeboden zu erhalten. Bei Ford und VW liegen die Lehnen schräg auf den Sitzflächen auf. Völlig eben wird die Transportfläche erst nachdem man die Polster hochgestellt und die Kopfstützen abmontiert hat.

Motor und Antrieb

Den kräftigsten Motor hat der Opel Vectra Caravan. Sein 1,9-Liter-Common- Rail-Vierzylinder leistet 150 PS und kommt auf ein maximales Drehmoment von 320 Newtonmeter. Allerdings tritt die maximale Kraft recht abrupt bei etwa 2.000 Touren auf, was ein spürbares Loch beim Anfahren zur Folge hat. Der Ford-Motor entfaltet seine Leistung (130 PS; 330 Nm) gleichmäßiger, klingt aber, obwohl ebenfalls mit Common-Rail-Einspritzung versehen, deutlich kerniger.

Ausgesprochen gut gekapselt ist der 2,0-Liter-TDI im Passat, von den akustischen Nachteilen der Pumpe-Düse-Technik ist nichts zu hören. An Power fehlt es dem Passat auch nicht (140 PS; 320 Nm). Das in unserem Testwagen verbaute, empfehlenswerte DSG-Getriebe (€ 1.975) kaschiert zudem geschickt das Turboloch des TDI, da blitzschnell der passende Gang vorliegt. So schnell kann man die manuellen 6-Ganggetriebe der Kontrahenten gar nicht schalten. Trotzdem: Die besten Fahrleistungen bietet der Opel, der auch jenseits der 160 km/h noch zügig beschleunigt.

Fahreindrücke und Kosten

Bei den Fahreigenschaften dann das umkehrte Bild: Beim Vectra legten die Ingenieure den Fokus auf maximalen Komfort - sowohl was die Fahrwerksabstimmung, als auch die sehr leichtgängige Lenkung betrifft. Auf schnelle Richtungswechsel reagiert er träger als der dynamische Ford Mondeo. Komfortabel und zugleich erfreulich agil gibt sich der Passat, dessen Lenkung noch einen Tick genauer arbeitet als die des Mondeo. Auf zu schnell angegangene Kurven reagieren die drei Fronttriebler allesamt mit sachtem Untersteuern.

Angenehme Autobahn-Cruiser sind sie alle. Zu den leisen Wind- und Abrollgeräuschen kommt hier wie da ein ruhiger Geradeauslauf. Am sattesten fühlt sich einmal mehr der Passat an. In Sachen Spritverbrauch liegen Mondeo und Passat mit jeweils etwas mehr als sieben Liter je 100 Kilometer eine Idee über dem Vectra, den wir im Schnitt mit knapp unter sieben Liter gefahren sind.

Preislich ist die Hierarchie klar: Der Ford Mondeo Turnier 2.0 TDCI ist ab 25.800 Euro zu haben, der Opel Vectra Caravan 1.9 CDTI kostet mindestens 27.010 Euro und für den VW Passat Variant 2.0 TDI (wie alle anderen auch das Modell mit Partikelfilter) werden 27.950 Euro fällig. Die Ausstattung ist durch die Bank bereits in der Basislinie ausreichend. Luxus kostet bei Opel und Ford moderate Aufpreise, VW langt hier kräftiger zu.

Fazit

Das sind doch einmal richtig vernünftige Autos: Geräumig, komfortabel und sparsam zugleich bieten sich der Ford Mondeo Turnier 2.0 TDCI, der VW Passat Variant 2.0 TDI und der Opel Vectra Caravan 1.9 CDTI als Familientransporter geradezu an. Der dynamische Ford ist am günstigsten, aber eben auch der Oldie im Vergleich. Der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Den meisten Platz und die einfachste Handhabe bietet der Opel, oder einfacher gesagt: Er ist das praktischste Auto. Das beste Gesamtpaket aus Fahrspaß, Atmosphäre und Praxisnutzen bietet aber der VW. Dass er etwas mehr kostet, nehmen die Kunden offenbar gerne in Kauf.

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