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Vergleichstest: VW CrossPolo vs. Fiat Panda Cross – Schön kross

Beide heißen „Cross“ und sind doch ganz unterschiedlich: Der Vergleich zwischen VW CrossPolo und Fiat Panda Cross ist nicht ganz fair, schließlich bewegen sich die Kontrahenten an den beiden Enden des Kleinwagensegments. Wir haben die Gegenüberstellung trotzdem gewagt.

Längenmäßig muss sich der Fiat Panda Cross dem Wolfsburger Konkurrenten klar geschlagen geben. Mit 3,93 Metern misst der CrossPolo 35 Zentimeter mehr als der Italiener. Platz, der Passagieren und Kofferraum zugute kommt. Das Polo-Gepäckabteil fasst mindestens 270 Liter, bei ungeklappter Rückbank sind es 1.030 Liter.

Der Panda bietet ein Gepäckvolumen zwischen 200 und 855 Liter. Die umklappbare Rückbank kostet allerdings 250 Euro Aufpreis. Dafür ist das Sitzmöbel im Verhältnis 50:50 geteilt und verschiebbar. Beim Polo ist die Klappfunktion serienmäßig, eine asymmetrische Teilung schlägt aber mit 145,67 Euro zu Buche.

Robustes Auftreten

Mit Kunststoffbeplankung, Dachreling und Höherlegung wirken die zwei recht robust. Für beide Fahrzeuge gibt es Sonderlackierungen. Der Panda Cross zeichnet sich zudem durch die runden, aufgesetzten Nebelscheinwerfer und die in Kunststoff eingefassten Rückleuchten aus.

Kunststoff herrscht auch im Innenraum vor. Hier wie da sind die Baustoffe verbesserbar, im Polo sehen sie zumindest schöner aus. Die große, übersichtliche Mittelkonsole des Panda erinnert eher an Tupperware. Beschwerdefrei sind dagegen die Sitze. In beiden Fahrzeugen sitzt es sich in der ersten Reihe ausreichend komfortabel.

Fünf gegen einen

Während Polo-Käufer die Wahl zwischen drei Benzin- und zwei Dieselmotoren haben, beschränkt sich Fiat auf einen einzigen 1,3-Liter-Diesel. Mit 70 PS leistet dieser exakt so viel wie unser Test-Polo, der mit einem 1.4 TDI ausgerüstet ist.

In Sachen Drehmoment unterscheiden sich die beiden Aggregate nur marginal. Der Panda Cross wuchtet maximal 145 Newtonmeter auf die Kurbelwelle, diese stehen bereits bei 1.500 Touren parat. Der Polo braucht 100 Umdrehungen mehr, um seine maximal 155 Newtonmeter zu entwickeln, hält sie dafür aber bis 2.800 U/min.

Zeit einplanen

In der Praxis heißt das: Die Turbolochproblematik ist bei beiden Modellen weitestgehend passé. Der Panda gleicht das fehlende Drehmoment durch seine Drehfreude aus. Wer’s eilig hat, wird allerdings sowohl bei Fiat als auch bei VW auf die Probe gestellt. Der CrossPolo genehmigt sich für den Sprint auf Tempo 100 fast 16 Sekunden, der Panda sogar 18 Sekunden.

Der CrossPolo ist nicht nur schneller, sondern auch weniger durstig. Laut Hersteller braucht der VW durchschnittlich 4,9 Liter Diesel, sechs Liter sind realistisch. Beim Fiat sind es auf dem Blatt 5,3 Liter, in Wirklichkeit pendelt sich der Verbrauch bei etwas unter sieben Liter ein.

Keine Rennsemmeln

Um die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h (Polo) beziehungsweise 150 km/h (Panda) zu erreichen, braucht es Anlauf und Schaltarbeit. Bei beiden erfolgen die Gangwechsel mittels eines leichtgängigen Fünfganggetriebes. Die exaktere Führung im VW macht die Schaltvorgänge angenehmer. Ebenfalls leichtgängig präsentiert sich die Polo-Lenkung, beim Fiat sorgt eine extra aktivierbare „City“-Funktion für müheloses Rangieren.

Was das Fahrverhalten anbelangt, nehmen sich die Kontrahenten nur wenig. Der Polo liegt mit 1,67 Meter Breite und serienmäßigen 17-Zöllern mit 215er Bereifung satter auf der Straße als der mit 15-Zoll-Rädern und 175er Reifen bestückte Fiat Panda Cross. So vermittelt der VW seinem Lenker ein sicheres Fahrgefühl.

Die Federung ist bei beiden gut austariert, der Fiat ist etwas härter abgestimmt. Kurze Stöße gehen aber hier wie da direkt an die Bandscheiben der Insassen. In Sachen Übersichtlichkeit kommt es zum Unentschieden: Wer einigermaßen einparken kann, kommt bei beiden auch ohne Parksensoren zurecht.

Ass im Ärmel

Der Panda scheint dem Polo nicht das Wasser reichen zu können. Doch in einer Disziplin kauft er dem Polo den Schneid ab: der Antrieb. Während VW „Cross“ nur auf die Optik, größere Räder und mehr Bodenfreiheit bezieht, setzt Fiat serienmäßig auf Allradantrieb.

Bei normalen Bedingungen gehen auch beim Panda 98 Prozent der Kraft an die Vorderräder. Eine Visco-Kupplung leitet aber im Bedarfsfall bis zu 70 Prozent des Drehmoments an die Hinterräder.

Wahre Offroad-Fähigkeiten

Zusätzlich verfügt der Panda Cross über eine elektronische Traktionskontrolle (ELD), die wie ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse das Durchdrehen eines einzelnen Rades verhindert. Das überlastete Rad wird abgebremst und die Kraft geht an das andere.

165 Millimeter Bodenfreiheit, ein Böschungswinkel von 25 Grad vorne und 45 Grad hinten, die maximale Steigfähigkeit von 50 Prozent und eine Wattiefe von 40 Zentimetern machen den Panda Cross zu einem echten Offroader. Selbst im schwersten Gelände bahnt sich der nur 1.165 Kilogramm schwere Fiat seinen Weg.

Eine Überraschung erfährt man beim Preis. Mit 17.340 Euro liegt der deutlich kleinere Fiat nur knapp unter dem 17.388,36 Euro teuren CrossPolo. Die Serienausstattung ist bei beiden dürftig, Fiat spendiert immerhin eine Klimaanlage, VW elektrische Fensterheber rundum. VW bietet für den 1.4 TDI optional ESP an (415,48 Euro Aufpreis), bei Fiat ist der elektrische Helfer gar nicht im Programm. Ebenso verzichten die Italiener auf einen Partikelfilter (bei VW 589,87 Euro).

Fazit

Zwei Cross-Modelle, zwei Philosophien: Der CrossPolo sieht schick aus und differenziert sich von seinen Serienbrüdern. Ins Gelände will der frontgetriebene Wolfsburger nicht. Fiat Panda Cross-Käufer müssen Platzeinbußen und das weniger schicke Interieur in Kauf nehmen, erhalten dafür aber einen echten Offroader, der sie auch im schweren Gelände sicher ans Ziel bringt. Allerdings kostet er fast soviel wie der größere VW.

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