Jetzt haben die Wolfsburger die dritte Ausbaustufe vorgestellt.
Das Grundgerüst für den neuen 122 PS starken Ottomotor ist das gleiche, wie für die beiden höheren Leistungsstufen: ein 1,4 Liter großer Vierzylinder. Statt wie bei den 140- und 170-PS-Modellen auf eine doppelte Aufladung durch Turbo und Kompressor zu setzen, wird der Neue nur von einem Turbolader beatmet.
Kraft von unten
Gegenüber dem vergleichbar starken, bisher angebotenen 1.6 FSI konnten die Entwickler das Drehmoment um fast 30 Prozent steigern. Schon bei 1.250 Umdrehungen liegen 80 Prozent der Kraft an der Kurbelwelle an, bei 1.500 Touren stehen die kompletten 200 Newtonmeter zur Verfügung. Auch die maximale Leistung von 122 PS ist im breiten Band zwischen 5.000 und 6.400 U/min abrufbar.
Diverse Änderungen am Einlasskanal, Zylinderkopf und den Nockenwellen führen insgesamt zu einer Gewichtsreduktion von 14 Kilogramm gegenüber dem 170 PS starken Bruder. Auch Ladeluftkühler und die elektronische Direkteinspritzung wurden mit Blick auf einen noch dynamischeren Antritt optimiert.
Dynamisch und flott
Doch was auf dem Papier schön klingt, muss sich in der Praxis bewähren. Und diese Feuertaufe besteht der 122-PS-TSI mit Bravour. Spontan und flott tritt er an und setzt den Golf V, in dem bei unserer Testfahrt zum Einsatz kommt, zügig in Bewegung. Freudig schnellt die Nadel im Drehzahlmesser nach oben, der eilig ansprechende Turbolader lässt keinen Gedanken an ein Turboloch aufkommen.
Auch bezüglich der Elastizität braucht sich das Aggregat nicht zu verstecken. Den Zwischensprint von 80 auf 100 km/h erledigt der Golf im fünften Gang in 11 Sekunden, im sechsten braucht er 14 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei ausreichenden 197 km/h, die sich zügig erreichen lassen.
Wenig durstig
Im rund 1,2 Tonnen schweren Golf soll sich das Aggregat mit einen Durchschnittsverbrauch von 6,3 Litern Superbenzin zufrieden geben. In CO2 umgerechnet entspricht das einem Ausstoß von 149 Gramm je Kilometer. Noch in diesem Jahr will VW neben dem manuellen Sechsgang-Getriebe das siebenstufige DSG anbieten, mit dem der Verbrauch noch weiter sinken wird.
Mit 18.796 Euro kostet der neue 1.4 TSI genau 100 Euro mehr, als der bisherige 1.6 FSI, bietet dafür aber weniger Verbrauch und ist vor allem wegen des optimierten Drehzahlverlaufs deutlich spritziger. Mittelfristig soll das neue Aggregat den 1,6er komplett ersetzen und auch in weiteren Baureihen von Polo bis Passat zum Einsatz kommen.