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Erster Test: VW Tiguan Facelift – Nicht wirklich nötig

Mit über 700.000 verkauften Einheiten ist der Tiguan Bestseller im Kompakt-SUV-Segment. Jetzt, vier Jahre nach der Markteinführung, hat VW ihn überarbeitet. Dass er turnusmäßig an der Reihe war, ist klar.

Doch wirklich nötig war die Modellpflege noch nicht und so fallen die Änderungen auch eher dezent aus.
Volkswagen-Design-DNA nennen sie intern bei VW das Familiengesicht, dass nun auch der Tiguan trägt und das ihn optisch nicht nur näher an den großen Bruder Touareg bringt, sondern auch an die meisten anderen, neueren VW-Modelle. Vor allem die U-förmigen LED-Tagfahrlichter fallen ins Auge – vorausgesetzt, man hat die 1.325 Euro teuren Xenon-Lichter geordert.

Zahlreiche Helfer

Innen hat sich, augenscheinlich, nichts geändert, geblieben sind die guten Sitze, das ausreichende Platzangebot und die bis zu 1.500 Liter Gepäckraum. Allerdings hat eine Armada an Fahrerassistenzsystemen Einzug gehalten. vom Spurhalteassistenten, der auch gegenlenkt, über die Verkehrsschilderkennung, die nun auch Überholverbote registriert, bis hin zum Müdigkeitswarner kann der Tiguan nun zur fahrenden Sicherheitszelle hochgerüstet werden.

Wie gehabt können sich die Kunden zwischen der Onroad-Variante mit 18 Grad Böschungswinkel und einer Offroad-Version, die dank einer modifizierten Front mit 28 Grad Überhangwinkel aufwartet, wählen. Beide kommen wiederum in zwei Ausstattungen, die Straßenvarianten als Basis „Trend & Fun“ oder in der aufgewerteten „Sport & Style“-Version. Den Offroader gibt es wie bisher als „Track & Field“, neu ist das Top-Modell „Track & Style“, dass Geländegängigkeit mit Chrom-Schick verbindet.

Ein wenig mehr Leistung

Insgesamt stehen für den überarbeiteten Tiguan sieben turbogeladene Motoren zur Wahl, vier Benziner und drei Diesel. Drei der vier TSI-Ottomotoren haben jeweils um zehn PS zugelegt, der 1,4-Liter-Basismotor blieb bei seinen 122 PS. Die höheren Leistungsstufen sind nun 160 PS (ebenfalls 1.4 TSI), 180 und 210 PS (jeweils 2.0 TSI). Bei den Dieselmotoren bleibt alles gleich, der bewährte Zwei-Liter-TDI ist mit 110, 140 und 170 Pferdestärken erhältlich.

Für viele Käufer sicher interessant: Vier Motoren, jeweils die zwei schwächeren Benziner und Diesel, können mit Frontantrieb geordert werden; dann ist auch immer das BlueMotion-Technologies-Paket an Bord, dass eine Stopp-Start-Automatik und eine Rekuperationsfunktion mitbringt. So sollen die 1,4-Benziner nur rund sechseinhalb Liter verbrauchen. Die sparsamsten Modelle sind die kleinen 2WD-Diesel mit einem Norm-Verbrauch von 5,3 Liter.

Zugtier

Volumenmodell wird wie bisher wohl der 140 PS starke 2.0 TDI sein, der idealerweise mit DSG und dem Allradantrieb gekoppelt wird. Seine 320 Newtonmeter liegen schon bei 1.750 Umdrehungen an und haben mit dem 1,7 Tonner leichtes Spiel, der Allradantrieb sorgt jederzeit für beste Traktion, sei es im Gelände oder auf vereisten Straßen und das effizient und unmerklich arbeitende Doppelkupplungsgetriebe befreit von der Schaltarbeit. Extrapunkt: In der Offroad-Ausführung darf dieser Tiguan bereits bis zu 2.500 Kilogramm an den Haken nehmen. Haken an der Sache: Dann werden mindestens 31.925 Euro für den so gerüsteten VW fällig.

Der günstigste Tiguan kostet übrigens 24.175 Euro, dann bekommt man den 1.2 TSI in der für die Straße konzipierten „Trend & Fun“-Ausführung. Allerdings dürfte wohl kein Tiguan das Werk mit einem Wert von unter 30.000, in der Regel wohl eher 35.000 Euro oder mehr verlassen. Denn die Aufpreisliste ist lang und die ab Werk mitgegebenen Komfortextras beschränken sich eigentlich auf eine Klimaanlage und ein CD-Radio – immerhin, denn das musste man bei VW oft auch separat bezahlen.   

Fazit

Nein, viel hat sich nicht getan, beim Tiguan Facelift, und das war auch nicht nötig. Dass die Motoren ein wenig stärker, dafür ein bisschen sparsamer wurden, gehört bei der Modellpflege zum guten Ton, und die optischen Retuschen fallen zwar ins Auge, lassen den alten aber lang nicht alt aussehen. Dass die zahlreichen Fahrerassistenzsysteme nun erhältlich sind, ist erfreulich, wie viele Kunden sich allerdings tatsächlich für die extra zu bezahlenden Helfer entscheiden, muss sich erst noch zeigen.

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