Elektroautos aus China kommen immer mehr auf den Markt und hartnäckig halten sich auch die Erwartungen, dass sie in puncto Qualität und Performance nicht ganz so überzeugen können. Ich habe heute den MG4 Electric für euch dabei und genau da wollen wir mal schauen, ob sich diese Erwartungen auch bewahrheiten. Ich bin Marie von AutoScout24 und schön, dass ihr heute dabei seid. Die Geschichte von MG geht bis in das Jahr 1924 zurück, also ganze 100 Jahre in diesem Jahr und ursprünglich war es die Sportwagen-Abteilung von Morris Cars. MG war also eine britische Automarke und gehörte zur MG Rover Group. 2005 wurden die Markenrechte dann an China verkauft und seitdem ist MG auch eine chinesische Marke. Bis 2022 kamen dann fünf vollelektrische Modelle auf den Markt. Der MG4 ist tatsächlich das jüngste Mitglied dieser Familie und genau den schauen wir uns jetzt einmal etwas genauer an. Der Wagen steht hier in Grau neben mir und in Verbindung mit diesen schwarzen Elementen, das Dach ist im übrigen auch schwarz, die Spiegelkappen auch, sieht das ganze schon sehr, sehr sportlich aus. Eine bunte Farbe hätte dem Auto natürlich auch gutgetan. Es gibt nämlich einige im Portfolio, gerade weil dann diese schwarzen Elemente auch noch mal besser zur Geltung gekommen wären. Wer sich bei MG übrigens für eine Außenlackierung außer Weiß entscheidet, also bunte Farben, Schwarz, Grau, der muss einen Aufpreis dafür zahlen, und zwar knappe 700 Euro. Wenn man sich jetzt das Fahrzeugsegment vom MG4 anschaut, kann man den ganz gut mit dem ID.3 von Volkswagen vergleichen. Kai hat den schon einmal getestet. Schaut euch das Video gerne noch einmal an. Die Motorhaube zieht sich hier vorne sehr weit nach unten und wird an beiden Seiten auch von diesen schmalen Scheinwerfern umgeben, die relativ spitz zulaufen und eine tolle Lichtsignatur haben. Geht man jetzt noch etwas weiter runter, findet man unter dem Logo noch eine scharfe Kante. Unter den Scheinwerfern gibt es noch einmal schwarze Elemente in einer L-Form und bei unserer Ausstattungslinie Luxury sind dort übrigens die Blinker eingelassen. Wenn man jetzt die Basisversion hat, sind die Blinker tatsächlich in den Hauptscheinwerfer oben integriert. Allgemein finde ich, dass die Front durch diese ganzen Ecken und Kanten, die sie hat, einen aggressiven und sportlichen Look bekommt, wo man, glaube ich, im Rückspiegel bei dem einen oder anderen auch Blicke ernten wird. In der Luxury Version sind normalerweise 17 Zoll Felgen mit dabei. Das hier sind jetzt 16 Zöller aufgrund der Winterreifen, sehen aber in dem Schwarz auch nicht schlecht aus. Wenn wir jetzt nochmal rübergehen, ich hatte das gerade schon erwähnt, ID.3 kann gut als Vergleichsfahrzeug genommen werden und wenn ich hier neben stehe, merke ich das auch, ich bin den ID.3 öfters schon gefahren, da kann ich das auf jeden Fall bestätigen. Hier hinten finden wir einen sehr massiven Dachkantenspoiler vor, wie ich finde. Der hat so seine ganz eigene Optik und ich brauchte auch gerade einen kleinen Moment, um zu überlegen, wie ich das am besten beschreiben kann. Der ist in zwei Teile aufgeteilt. Hier in der Mitte ist der unterbrochen und ihr könnt hier auch noch durchfassen. Spannende Optik, habe ich so auch noch bei keinem Elektroauto gesehen. Dann habt ihr hier in der Mitte eine Lichtleiste, die hier nur von dem Logo unterbrochen wird und auf dieser Lichtleiste ist noch ein transparenter Einsatz, wo auch nochmal eine Lichtsignatur eingearbeitet ist und das habe ich tatsächlich auch so noch bei keinem anderen Elektroauto gesehen. Der Kofferraum passt auf jeden Fall vom Volumen her zu einem Kompaktwagen. Ihr habt hier unten noch einen Ladeboden, den könnt ihr anheben, da könnt ihr auch noch etwas drin verstauen. Ladekabel zum Beispiel könnt ihr nicht vorne im Frunk verstauen. Den gibt es beim MG4 leider nicht, muss also hier untergebracht werden. Ihr könnt aber, wenn ihr noch mehr transportieren möchtet natürlich auch noch die Rückbank umklappen und etwas hat der MG4 was es bei den meisten Elektroautos noch nicht gibt, das ist eine Anhängelast. Für einen Wohnwagen reicht es leider nicht, aber ihr könnt maximal 500 Kilogramm ziehen. Lasst uns doch bestenfalls noch ein Abo da bei unserem Kanal, dann verpasst ihr nämlich kein neues Video von Kai oder von mir. Es gibt ja auch noch die britischen MGs von früher, die älteren. Schreibt gerne mal in die Kommentare, ob ihr mal möchtet, dass Kai so einen testet, dass wir dann so einen kleinen Vergleich machen können. Auf der Rückbank habt ihr Platz für drei Personen. Was hier allerdings fehlt, ist eine Mittelkonsole, wo ihr dann auch Getränkehalter oder Ablagemöglichkeiten habt. Das gibt es leider nicht. Was mich auch enttäuscht hat, ist, dass es hier nur einen USB-Anschluss gibt und keinen USB-C. Für mein Handy wäre das dann zum Beispiel nicht nützlich. Was mir aber gut gefällt, ist, dass ihr hier an den hinteren Sitzen drei Fächer habt zur Ablage: Hier oben zwei, da unten ein großes und hier in der Mitte auch noch mal so ein Ablagefach, wo ihr nochmal Kleinkrams verstauen könnt. Die Materialien im Innenraum, finde ich, sind gut verarbeitet. Ihr habt ein schönes Lenkrad, was gut in der Hand liegt, mit Multifunktionstasten, worüber ihr relativ viel steuern könnt. Die Sitze sind bequem. Ich bin mit dem gerade 150 Kilometer Autobahn gefahren und ich muss sagen, ich kann mich wirklich nicht beschweren. Wenn ihr jetzt im Winter unterwegs seid, habt ihr noch eine Sitzheizung. Das macht das Ganze dann natürlich noch etwas angenehmer. Zu den Materialien kann ich noch sagen, ihr habt relativ viel Klavierlack hier vorne drin. Da muss ich sagen, bin ich persönlich nicht immer ein Fan von, gerade wenn es so im Überfluss ist, weil man dann doch immer die einen oder anderen Fingerabdrücke da sieht. Das gefällt mir dann nicht immer ganz so gut, aber es mag ja den- oder diejenige unter euch geben, die das gut findet. Dann kommt ihr hier auf jeden Fall auf eure Kosten. Was mir auch nicht so gut gefällt, ist, dass es hier teilweise noch viel Hartplastik auch gibt, gerade in den Türen. Das ist aber für einen Kompaktwagen, würde ich sagen, okay. Ihr habt hier in der Mitte, das finde ich ganz cool, so eine schwebende Mittelkonsole, auf der ist dann der Drehregler drauf, mit denen ihr die Gänge einlegt. Finde ich cool gestaltet und macht auch Spaß, damit zu schalten. Ist auch gut positioniert. Darüber habt ihr ein Fach zum induktiven Laden eures Handys und darunter wirklich viele Staumöglichkeiten, also zwei Cupholder, USB-, USB-C Anschluss. Hier nochmal ein Fach mit einem Rollo drüber. Ein Netz und in der Mittelarmlehne gibt es auch noch mal wirklich, wirklich guten Stauraum, den ihr da nutzen könnt. Vor dem Lenkrad habt ihr einen kleinen Display, wo ihr die wichtigsten Informationen angezeigt bekommt. Da ist zum Beispiel Reichweite, Batterieladestand, Assistenzsysteme, welche sind aktiviert, Geschwindigkeit wird angezeigt. Da muss ich aber sagen, als ich gerade damit gefahren bin, war es teilweise schwer zu differenzieren, was ist da jetzt gerade wichtig für mich und was nicht, denn auf diesem Display wird relativ viel angezeigt, für meine Wahrnehmung tatsächlich schon etwas zu viel. Ich hätte mir da gerne etwas weniger gewünscht. Hier in der Mitte habt ihr dann noch einen Infotainmentdisplay, wie man es kennt. Man hat hier ein recht übersichtliches Menü, wie ich finde. Die Kacheln sind gut beschriftet und auch selbsterklärend von der Menüführung her und ihr habt hier in dem Homebutton dann auch nochmal eine Schnellübersicht aller wichtigen Gadgets, wie zum Beispiel Navigation, Radio und auch den Ladestand, was ich sehr gut gelöst finde. Genau und in dem Sinne würde ich sagen, fahren wir jetzt auch mal los und schauen uns einmal das Fahrverhalten an. Das Auto hat bis zu 204 PS und damit könnt ihr nicht nur in der Stadt ganz gut unterwegs sein, sondern auch natürlich über Land oder auch auf der Autobahn. Höchstgeschwindigkeit ist 160 km/h, ich komme ja gerade von der Autobahn und bin maximal 140 km/h gefahren und muss sagen, dass er trotz dieser hohen Geschwindigkeit doch echt gut auf der Straße lag. Ihr könnt auch noch verschiedene Fahrmodi wählen, und zwar gibt es den Unterschied zwischen Schnee, Eco, Normal und Sport. Schnee ist besonders für rutschige Untergründe, wie der Name auch schon sagt. Eco ist dann eher der Energiesparmodus. Normal, da ist alles herkömmlich abgestimmt und Sport, da seid ihr einfach noch ein bisschen spritziger und sportlicher unterwegs, und das merkt man tatsächlich auch. Sobald ihr auf Sport geht, ist das Fahrzeug noch mal ein bisschen straffer und es fühlt sich alles nochmal etwas sportlicher an. Benutzerdefinierten Fahrmodus könnt ihr auch wählen, da könnt ihr dann die eigenen Parameter dann jeweils noch bestimmen. Allgemein liegt das Fahrzeug gut auf der Straße, egal wo ihr unterwegs seid, und im Sportmodus macht das ganze dann natürlich nochmal etwas mehr Spaß. Man kennt es auch von anderen Autos, aber ich finde, auch im normalen Modus seid ihr gut und spritzig unterwegs und der Antrieb, der hier verbaut ist, gibt auf jeden Fall eine Menge Fahrspaß. Beim Laden könnt ihr wählen zwischen Schnellladen und Normalladen. Schnellladen ist zu bis zu 135 kW möglich und laut Hersteller sollen da in 30 Minuten 80 Prozent Ladestand erreicht sein. Ihr könnt aber auch, wenn ihr eher Zuhause-Lader seid natürlich an der Wallbox bis zu 11 kW laden. Wer sich von euch für den MG4 entscheiden möchte, der muss mindestens 32.000 Euro bezahlen. Das ist nämlich der Preis von der Basis Variante. Wir haben ja hier die Luxury Ausstattung und die kostet in ihrem Basispreis sozusagen 38.000 Euro. Unser Testwagen liegt bei knapp 40.000 Euro. Was ihr dafür bekommt, ist dann aber natürlich auch die große Batterie. Es gibt zwei verschiedene Batteriegrößen, den starken Antrieb und relativ viel und umfangreiche Ausstattung. Das ist dann auf jeden Fall schon ganz gut für den Preis. Kommen wir jetzt nochmal zurück zu der Ursprungsfrage, die ich in der Einleitung genannt hatte. Können die chinesischen Elektroautos in puncto Qualität und Performance mithalten oder schneiden sie da gut ab? Nach unserem Fahren heute würde ich auf jeden Fall sagen, ja. In puncto Design, finde ich, sind sie immer so ein bisschen eigen, also das muss man mögen. Die müssen den Geschmack treffen, aber ich finde, das tun sie schon ganz gut. Innenraumausstattung ist auch normal, was man in der Kompaktklasse erwarten kann. Es gibt ein gutes Platzangebot, Infotainment funktioniert gut und ihr habt beim Fahrgefühl auch viel Spaß und könnt da auf jeden Fall gut in allen Belangen unterwegs sein. Ich finde tatsächlich, ich war vor dem Test so ein bisschen ja skeptisch gegenüber dem MG4, gebe ich offen zu. Ich bin das Fahrzeug davor noch nicht gefahren und hab mich jetzt tatsächlich aber eines Besseren belehren lassen und muss wirklich sagen, wer von euch vielleicht auf der Suche nach einem elektrischen Kompaktwagen ist, sollte den MG4 gar nicht so außer Acht lassen, wie ich finde, weil er doch, finde ich, auch mit anderen Fahrzeugen aus seiner Klasse mithalten kann. Schreibt mir doch mal gerne in die Kommentare, was ihr zum MG4 Electric sagt. Gefällt er euch, gefällt er euch nicht, würdet ihn vielleicht mal Probefahren, oder kommt vielleicht ein chinesisches Elektroauto für euch in Frage? Schreibt es mir gerne unten mal in die Kommentare. Und ansonsten macht es gut, bis zum nächsten Video. Eure Marie von AutoScout24.