Das italienische Unternehmen Aprilia gilt als einer der bekanntesten Hersteller von Motorrollern. Wer sich für ein neues Fahrzeug entscheidet, kann zwischen elf verschiedenen Modellen auswählen. Noch mehr Auswahl haben Rollerfreunde, die einen Aprilia Scooter gebraucht kaufen wollen. Denn das Unternehmen produziert die kleinen und wendigen Motorräder, die nicht nur im Stadtverkehr oder an sonnigen Tagen bei Ausflügen geschätzt werden, bereits seit Anfang der 1990er Jahre. Und auch unter dem Dach der Piaggio-Gruppe, die Aprilia Ende Dezember 2004 übernommen hatte, wird die Marke Aprilia fortgeführt. Gegründet wurde Aprilia von Alberto Beggio kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Inhaber konzentrierte sich zunächst auf die Produktion von Fahrrädern, stellte aber höchste Ansprüche an die Qualität der eigenen Produkte: Er wollte die besten Fahrräder weltweit herstellen und untermauerte diesen Anspruch auch durch die Namensgebung der Firma, die er nach dem Lancia Aprilia benannte. Der Grund: Seiner Meinung nach handelte es sich bei dieser Limousine um das beste Auto, das auf dem Markt erhältlich war. Dessen Sohn Ivano Beggio wollte die Produktion auf Motorräder ausweiten und begann mit der Konstruktion der ersten Aprilia Scooter, nachdem er das Unternehmen 1968 übernommen hatte.
In den folgenden Jahren wurden vor allem Mopeds und Enduros von Aprilia produziert. Eine Ausweitung des Angebots um Aprilia Scooter erfolgte Anfang der 1990er Jahre, wenige Jahre nach einer Umstrukturierung. Zeitgleich mit der Straßenenduro Pegaso 600 wurde 1991 mit dem Amico der erste Aprilia Scooter auf den Markt gebracht, der sich zu einem absoluten Verkaufsschlager entwickeln sollte. Beflügelt von diesem Erfolg wurde bereits zwei Jahre später der Scarabeo auf den Markt gebracht. Und weil sich auch dieser Aprilia Scooter auf dem Markt behaupten konnte, wurde in diesem Bereich die Produktpalette kontinuierlich ausgeweitet.
Das auffälligste Merkmal von Rollern ist der Durchstieg zwischen dem Fahrersitz und der Frontkarosserie. Diese Bauweise ermöglicht im Vergleich zum Motorrad ein wesentlich bequemeres Sitzen auf dem Fahrzeug. Lediglich die sogenannten Maxi-Scooter, mit welchen Geschwindigkeiten von mehr als 130 km/h möglich sind, ähneln in der Bauweise eher einem klassischen Motorrad. Aus zwei Gründen eignet sich der Aprilia Scooter auch hervorragend als Fahrzeug für den Alltag: Weil der Roller eine Karosserie besitzt, bietet er dem Fahrer zumindest einen gewissen Schutz vor dem Wetter. Darüber hinaus besitzen Motorroller einen Stauraum in Form eines Handschuhkastens oder eines Helmfaches, in dem sich notfalls auch kleinere Einkäufe verstauen und transportieren lassen.
Zwar experimentierten die ersten Motorradhersteller schon um 1920 mit Motorrollern. Es sollte jedoch bis nach dem Zweiten Weltkrieg dauern, bis diese Fahrzeuge ihren großen Durchbruch auf dem internationalen Markt feierten. Den ersten Boom erlebten die Roller während des Wirtschaftswunders: Die Bevölkerung in Europa hatte den Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Infrastruktur gemeistert und konnte sich nun wieder ein Stück Luxus in Form von Mobilität im Alltag leisten. Scooter stellten in diesen Jahren eine günstige Alternative zu Pkws dar, die für viele Menschen noch unerschwinglich waren.