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Mash

Die französische Marke Mash steht für Motorräder und Roller im Retrolook

In den vergangenen Jahren schien es fast so, als würden die europäischen Motorradhersteller den Markt der asiatischen Konkurrenz überlassen. Die in den 1950er und 60er Jahren noch florierende Branche geriet zunehmend unter Druck, während die Produzenten aus Japan, Taiwan oder Südkorea dank Kostenvorteilen und strengem Qualitätsmanagement Marktanteile eroberten. Im Zuge dieser Entwicklung mussten die meisten europäischen Zweiradhersteller aufgeben oder sich unter Leitung finanzkräftigerer Konzerne im Markenverbund zusammenschließen, wie es etwa in Italien oder Großbritannien zu beobachten war. Erst in jüngerer Zeit entdeckten Investoren und Fahrzeugimporteure, dass sich mit einem entsprechenden Marketing Chancen ergaben, wenn sie asiatisches Know-how mit der europäischen Motorradtradition verknüpften. Einige alte Marken konnten auf diese Weise ein Comeback feiern. Es entstanden jedoch auch neue Labels, die meist zielgruppenorientiert etabliert wurden. Ein Beispiel dafür war die Marke Mash, die im Jahr 2014 vom französischen Motorradimporteur Sima ins Leben gerufen wurde. Mash sollte in erster Linie für Motorräder sowie Roller im Retrolook stehen, die den Klassiktrend in Europa bedienten und in China produziert wurden. Darüber hinaus brachten die Franzosen unter dem Namen Mash Enduros sowie Quads wie die Modelle MudStar oder StarBird auf den Markt.

Mit 50er Rollern und 125 ccm Motorrädern spricht Mash Einsteiger an

Mit dem von Mash propagierten Urban-Vintage-Stil richtete sich das Angebot der Sima-Marke insbesondere an junge Biker und Einsteiger, die für den Preis eines gut erhaltenen gebrauchten Motorrads der 70er Jahre ein fabrikneues Retromodell bekamen. Aber auch Fans von Classic Bikes, denen die Technik der Originale vielleicht zu wartungsintensiv war, sollten im Programm von Mash eine Alternative finden können. Die jüngere Zielgruppe sprachen die Franzosen mit 125er Motorrädern an, die als Naked Bikes in unterschiedlichen Bauformen etwa als Tourer, Scrambler oder Café Racer auf den Markt kamen. Da die 125 ccm Varianten als Leichtkrafträder mit einem Führerschein der Klasse A1 gefahren werden durften, waren sie bereits für Käufer ab 16 Jahre geeignet. Gleiches galt für die Mash Scooter der 125er Klasse. Als Einstiegsmodell bot Mash außerdem 50er Motorroller seiner Baureihe Bipop an, die allerdings nicht in allen Märkten zur Verfügung stand.

In den größeren Hubraumklassen ist Mash mit Tourern, Sportbikes und Enduros präsent

Als Ergänzung zu den Einstiegsmodellen nahm Mash Motorräder der Hubraumklassen von 250 ccm und 400 ccm in sein Programm auf. Die 250er kamen als klassische Touringmaschinen sowie mit Halbverkleidung in der Optik von Café Racern in den Handel. In der 400er Klasse hatten die Franzosen Tourer sowie Scrambler im Angebot. Abgerundet wurde die Modellpalette in der Hubraumklasse von 400 ccm durch eine Reiseenduro, die ab Werk mit Seitenkoffern aus Aluminium ausgeliefert wurde. Darüber hinaus legte Mash 400er Versionen mit besonderen Ausstattungsmerkmalen wie einer Ledersitzbank auf, die als limitierte Sondereditionen auf den Markt kamen.

Klassische Naked Bikes der Mash-Baureihen Seventy und Seventy Five

Die Premierenbaureihen der Marke aus dem Jahr 2014 machten bereits deutlich, an welche Traditionen Mash mit seinen Modellen anknüpfen wollte. Seventy und Seventy Five nannten die Franzosen ihre im Stil der 70er Jahre Naked Bikes konstruierten 125 ccm Motorräder. Dabei übernahmen die Modelle der Baureihe Seventy den Part der sportlichen Version, die durch gestufte Sitzbank und Rennsportgrafiken auf Tank und Seitenabdeckung auffielen. Die Seventy Five bekamen eine dezentere Optik in gedeckten Farben, kürzere Telegabeln und eine durchgehend angelegte Sitzbank. In verschiedenen Sondereditionen war die Mash Seventy Five neu in den Farben Braun oder Rot sowie in einer Variante Black Edition zu haben. Eine Vintage Edition mit zweifarbigem Tank und farblich abgesetzten Sitznähten ergänzte das Programm bei den Modellen der 125er Baureihe Seventy Five.

In der Klasse der 125 ccm Motorräder bietet Mash auch Scrambler und Racer an

In einer ähnlichen Gestaltung brachte Mash in der Hubraumklasse der 125 ccm Motorräder eine Seventy Five als Scrambler auf den Markt. Besonderheit bei diesem Modell: Die Bikes bekamen ein Schutzgitter vor dem Rundscheinwerfer und eine in Richtung Sitz verlegte Auspuffanlage mit sportlichem Endschalldämpfer. Zugleich legten die Franzosen eine Version in der Optik eines Café Racers der 60er Jahre auf, der durch seine gesteppte Sitzbank mit einer kleinen Rückenlehne und schwarz beschichtete Auspuffrohre auffiel. Für den Seventy Five Café Racer veränderte Mash außerdem die Vorderkonstruktion mit breiterer Upside-Down-Gabel und einem abgesenkten Lenker, der eine tiefere Sitzposition bedingte. Abgerundet wurde die Modellpalette bei den 125er Racingversionen durch eine Black Edition mit schwarz lackierten Gabeln und Karosserieteilen. Für seine 125 ccm Motorräder verbaute Mash Viertaktmotoren mit bis zu 8,5 kW (11,6 PS).

Die 250 ccm Motorräder von Mash können bis zu 20 PS Leistung abrufen

Als Einstieg in die Klasse der schwereren Motorräder legte Mash die Baureihe Two Fifty mit den namensgebenden 250 ccm Einzylinderaggregaten auf. Eine braune Sitzbank mit Quersteppnähten, eine klassische Tankform in Tropfenoptik, ein großer Rundscheinwerfer und das darüber angeordnete Anzeigeinstrument im Chromzylinder waren charakteristische Merkmale der Mash Two Fifty. Eine auch mit Cockpitverkleidung ausgelieferte und mit Racingheck konstruierte Café Racer Version rundete das Angebot bei den 250er Motorrädern der französischen Marke ab. Als Antrieb kam bei allen 250 ccm Modellen ein Viertaktmotor mit maximal 14,7 kW (20 PS) zum Einsatz.

Als 400er Motorräder stellt Mash die Five Hundred und die Adventure vor

Spitzenmodelle im Programm von Mash waren die als Tourer gebauten Five Hundred, die allerdings anders als ihre Modellbezeichnung vermuten ließ, nur über einen Hubraum von 400 ccm verfügten. Der luftgekühlte Einzylindermotor der Five Hundred stellte den Tourern eine Leistung von bis zu 19,5 kW (27 PS) zur Verfügung. Äußerlich orientierten sich die mittelschweren Motorräder von Mash ebenfalls an den Vorbildern der 70er Jahre. Konkret bedeutete das: Die 400er der Franzosen zeigten viel Chrom an Scheinwerfergehäuse, hinteren Stoßdämpfern und Schutzblechen. Die gut 150 Kilogramm schweren Reisemaschinen bekamen zudem eine für lange Strecken optimierte Steppsitzbank, die in der Mitte leicht abgesenkt war. Dahinter befand sich ein kleiner Gepäckträger. Wer die Reisekoffer bei einem neuen oder gebrauchten Mash Motorrad gleich mitgeliefert bekommen wollte, konnte sich für die 400er Enduro der Marke entscheiden. Die als Adventure vermarktete Reiseenduro war hinsichtlich Gabeldurchmesser, Federbeinen oder Motorschutz für den Einsatz abseits befestigter Straßen ausgelegt und brachte als Serienausstattung gleich zwei Alubehälter für die Reiseutensilien mit.