Motorroller der 50 ccm Hubraumklasse sind die Einstiegsmodelle bei den Scootern, die steuer- und zulassungsfrei mit dem Führerschein M und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 Stundenkilometern bereits ab 16 Jahren gefahren werden dürfen. Einige Hersteller bieten ihre 50 ccm Motorroller allerdings auch in einer gedrosselten Version an, die nur eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h zulässt. Der Vorteil: Ein Scooter der 50 ccm Hubraumklasse kann dann bereits mit einem Mofaführerschein ab einem Alter von 15 Jahren gefahren werden. Motorroller mit 50 ccm sind aufgrund ihrer begrenzten Geschwindigkeit vor allem als Stadt-Scooter im Einsatz. Wie bei den größeren Rollern gibt es auch in der 50 ccm Klasse unterschiedliche Baustile vom Retro- bis zum Sportroller.
Einen Boom erlebten die Motorroller der 50 ccm Klasse in den 1980er Jahren, als preiswerte Nachbauten aus China verstärkt in Europa auftauchten und dort unter verschiedenen Markennamen außerhalb des klassischen Fachhandels verkauft wurden. Beispiele hierfür waren die Hersteller Baotion Motorcycles mit Hero Scootern, die Unternehmen SMC und Qingqi mit der Marke Rex sowie Benzhou Vehicles mit BM Racing. Andere chinesische Konstrukteure wie Kymco mit den Motorrollern Grand Dink, Super 8 oder Agility Carry oder der Konkurrent Qianjiang mit Modellen wie dem Keeway Arn oder Keeway Flash entwickelten ihre Motorroller in Eigenregie. Ebenso wie CPI mit Motorrollern wie dem CPI Oliver oder CPI GTR50 oder der Hersteller TGB mit seiner Marke Pegasus und Modellen wie dem Pegasus Akros 50. Ein weiterer Anbieter aus China war PGO, der den PGO PMX 50 sowie Elektroroller wie den PGO eWave auf den Markt brachte. Motorroller der 50 ccm Klasse kamen zudem von den großen Motorradproduzenten in Japan. Honda hatte mit dem Zoomer einen 50 ccm Roller im Crossstil im Programm, während Yamaha mit Aerox, Neo und Why unterschiedliche Modelle vom Sportroller bis zum Retroscooter in den Handel brachte.
Einer der ältesten Hersteller von Rollern in Europa war der italienische Produzent Piaggio, der in der Hubraumstärke von 50 ccm Motorroller unter unterschiedlichen Markennamen anbot. Dazu gehörten Modelle wie die klassische Piaggio Vespa 50 oder Sportroller wie die Aprilia SR-Baureihe. Das französische Traditionsunternehmen Peugeot hatte mit dem Peugeot Kisbee oder Tweet 50 ebenfalls Motorroller in der Hubraumgröße von 50 ccm im Programm. Der spanische Hersteller Rieju war mit seiner Marke Tauris und Motorrollern wie dem Mistral 50 oder der Corona in der 50er Klasse vertreten.