Quad und ATV sind technisch und optisch eng verwandt, jedoch für vollkommen unterschiedliche Einsatzzwecke konzipiert. Zunächst zum Quad. Quads sind offene vierrädrige Fahrzeuge. Außer der Anzahl der Räder hat ein Quad allerdings kaum etwas mit einem PKW gemeinsam. Mit einer Ausnahme: der Führerscheinklasse. Quads - und das ist einer ihrer großen Vorteile - dürfen mit dem Autoführerschein gefahren werden. Die Bezeichnung “Quad” kommt von “quadro”, also “vier”= vier Räder. Und diese Räder sind nicht zu übersehen. Im Verhältnis zur Fahrzeuggröße - ein Quad ist gewöhnlich kürzer als ein Motorrad und trotz der vier Räder kaum breiter als eine große Tourenmaschine mit Seitenkoffern - sind die meist sehr grob profilierten Räder riesig. Die Sitzgelegenheit für eine, meist zwei Personen, sieht genauso aus wie eine Motorradsitzbank. Auch die Bedienung stellt Motorradfahrer vor keine Probleme. Motorradlenker mit Drehgriff- oder Daumenhebelgas, zwei voneinander unabhängige, mit der Hand zu betätigende Bremsen. Auch die Motoren stammen vornehmlich aus dem Regal von Motorradherstellern. Die ganz kleinen Quads knattern mit Einzylinder-Zweitaktern, die größeren mit Viertaktern von 125 bis 350 Kubikzentimetern. Die Motorleistung liegt zwischen sechs und 30 PS. Wer ein typisches Quad erleben möchte, dem sei in einem Mittelmeer-Urlaubsland eine Quad-Safari empfohlen. Besonders in Ägypten und Tunesien werden sehr erlebnisreiche Tagestouren angeboten. Damit ist der Einsatzzweck eines Quads schon geklärt: Spaß. Und zwar ein Riesenspaß. Es ist verblüffend, wie die kleinen Vierräder auch schweres Gelände meistern. Dabei braucht niemand Angst vor der Bedienung zu haben. Die Touristen-Quads sind mit vollautomatischen Getrieben ausgestattet, an Schalten oder Kuppeln braucht niemand einen Gedanken zu verschwenden. Wer vorhat, sich ein Quad gebraucht zuzulegen, der kann unter Umständen ein echtes Schnäppchen machen. Denn viele Quads werden gebraucht “wie neu” verkauft, nachdem die Besitzer erkannt haben, dass ein Quad im Gelände einfach genial ist, im Alltags-Straßenverkehr aber starke Nerven erfordert. Besonders die Kippgefahr in Kurven ist bedenklich.
Welche Fabrikate, welche Modelle sind empfehlenswert? Qualitativ sehr hochwertig sind die Quads von Yamaha und Honda, allerdings auch etwas teurer als die Konkurrenz. Vor dem vermutlich noch nie gehörten Namen Kymco braucht niemand Angst zu haben. Die Koreaner produzieren seit längerem gute Qualität zu fairen Preisen.
Ein ATV gehört in eine vollkommen andere Fahrzeugkategorie. ATV´s sehen aus wie die größeren Geschwister der Quads. Natürlich machen auch sie beim Fahren viel Spaß, dafür sind sie allerdings eigentlich nicht gedacht. Sondern für die Arbeit. Harte Arbeit. ATV´s wurden ursprünglich für Farmer in Australien erdacht und konstruiert. ATV bedeutet “All-Terrain-Vehicle”, also ein Fahrzeug für jedes Gelände. Das ist aber noch nicht alles. Ein ATV kann für seinen Besitzer PKW, Traktor, Zugmaschine und Geländewagen ersetzen. Der Grundgedanke war, dass das ATV für Schafzüchter ein für alle Aufgaben besser geeigneter Ersatz für das Pferd ist. Weniger romantisch zwar, aber einfach besser. ATV´s gibt es von zahlreichen Fabrikaten und in Dutzenden Modellen. Der bekannteste Name für ATV´s ist Kawasaki. Ein typisches ATV ist ein 700-er Zweizylinder, mit bis zu 50 PS, Allradantrieb und natürlich Anhängerkupplung. Wer ein ATV statt eines Quad gebraucht oder sogar neu kaufen möchte, sollte dafür schon gute Gründe haben.