Vor allem der Vespa des italienischen Herstellers Piaggio ist es zu verdanken, dass die Roller sich in den 1950er Jahren als praktisches Transportmittel und preiswertere Alternative zum Motorrad durchsetzen konnten. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung im Nachkriegseuropa und der Zunahme der Pkw-Zulassungen schien es in den 1970er Jahren fast, als würden die Motorroller nur noch für einen Nischenmarkt von Bedeutung sein. Doch es waren nicht zuletzt die Auswirkungen des zunehmenden Autoverkehrs in den Städten, die dem Roller wieder zu Aufmerksamkeit verhalfen: Motorroller wurden als wendige Cityscooter ohne große Parkraumansprüche wiederentdeckt. Und es waren zunächst insbesondere die asiatischen Produzenten, die mit sportlich gestalteten Modellen wieder junge Käuferschichten für die Roller interessieren konnten. Kult-Trend in der Rollerszene: Im Retrostil gestaltete Motorroller nach dem Vorbild des italienischen Ur-Modells, der Vespa.
Während in Italien Piaggio mit seiner Vespa und Konkurrent Innocenti mit der Lambretta für die schnelle Verbreitung der Roller sorgten, etablierten sich in Deutschland unterschiedliche Hersteller von Motorrollern. Dazu gehörte der Autobauer DKW, der in den 1950er Jahren seinen Roller DKW Hobby präsentierte, während der Motorenbauer Heinkel mit dem Reiseroller Heinkel Tourist am Markt vertreten war. Der Motorradproduzent Kreidler bot mit dem Roller Kreidler R50 einen Motorroller in der Einstiegsklasse von 50 ccm Hubraum an. Der Hersteller NSU startete in Deutschland mit dem Lizenzbau des größten italienischen Vespa-Rivalen, dem von Innocenti entwickelten Roller Lambretta. Das Traditionsunternehmen Zündapp stieg in den 1950er Jahren mit der Zündapp Bella in den boomenden Markt der Roller ein. Der Konstrukteur Sachs war mit dem Roller Sachs 49 in der Klasse der 50 ccm Motorroller vertreten. In Ostdeutschland zeigte Simson die Motorroller-Baureihe Simson KR50 sowie die Nachfolger Simson Schwalbe und Simson SR 50 und SR 80.
Rund um seine Rollermarke Vespa baute der italienische Piaggio-Konzern mit den Marken Aprilia, Derbi, Gilera oder Malaguti eine internationale Firmengruppe auf, die ebenso die kultigen Retromodelle wie die angesagten Sportroller im Pop-Design auf den Markt brachte. Ein weiterer europäischer Produzent war der französische Hersteller Peugeot. Ab den 1980er Jahren erlangten jedoch die asiatischen Hersteller immer größere Bedeutung. Während sich die großen japanischen Motorradfirmen wie Yamaha oder Honda eher auf hochwertige und hubraumstärkere Roller beschränkten, setzten chinesische Unternehmen vor allem auf preiswerte Einstiegsroller. Dazu gehörten Hersteller wie Baotian, TGB, Keeway, Kymco, Daelim oder PGO Scooters, die junge Roller unter eigenem Markennamen sowie unter Labeln wie Rex Roller oder Jack Fox vermarkteten.