Mit einer Höchstgeschwindigkeit von knapp über 100 Stundenkilometern konnten sich die Roller der 125 cm Hubraumklasse einen Platz als Allrounder für den Einsatz im urbanen Umfeld und als Cruiser für Überlandfahrten sichern. Mit ihrer zugelassenen Leistung von bis zu 11 kW (15 PS) gelten die Krafträder mit dem bequemen Durchstieg und dem Retroimage als Alternative zu den gleich starken Leichtkrafträdern. Wie bei den Motorrädern der 125 ccm Hubraumklasse verlangt der Gesetzgeber für das Führen der 125er Roller den ab 16 Jahren zu erwerbenden Führerschein der Klasse A1. Vor Erreichen der Volljährigkeit muss die Höchstgeschwindigkeit der Scooter mit 125 ccm Hubraum allerdings auf 80 km/h gedrosselt sein. Vorteil für Besitzer alter Führerscheine: Wer seinen Klasse 3 Führerschein vor dem April 1980 erworben hat, darf die 125 ccm Roller damit ebenfalls fahren. Steuern oder Zulassungsgebühren fallen für die Scooter dieser Hubraumklasse übrigens nicht an. Nur eine Versicherung und das entsprechende Versicherungskennzeichen sind vorgeschrieben.
Vom italienischen Motorradbauer Aprilia kamen klassische City-Roller wie die Aprilia Atlantic oder Sportcity 125, die es auf eine Spitzengeschwindigkeit von mehr als 100 km/h brachten. Aprilias Mutterunternehmen Piaggio war mit den 125 ccm Rollern Piaggio PX 125 oder der Vespa 125 im Stil der 50er Jahre Urmodelle sowie mit den modern gestalteten Piaggio Carnaby oder der Baureihe Piaggio X9 auf dem Markt präsent. Von der spanischen Piaggio-Tochter Derbi kamen die 125er Sportroller Derbi GP und der Cityscooter Derbi Boulevard. Die italienische Firma Malaguti bot Modelle wie die Malaguti Madison in der 125er Klasse an. Aus Frankreich kamen in der 125 ccm Klasse Modelle wie Peugeot Jetforce oder Peugeot Geopolis.
Der japanische Motorradproduzent Honda hatte mit den Honda SH oder Honda PS verschiedene klassische Roller-Baureihen in der Klasse von 125 ccm Hubraum im Programm. Suzuki war in Europa mit dem Roller Suzuki Burgmann mit über 12 PS und 105 km/h Spitze in der 125er Leistungsgruppe vertreten. Mit über 14 PS und 110 km/h brachte der Roller X-Max des japanischen Konstrukteurs Yamaha noch mehr Leistung. Ebenfalls von Yamaha kamen die 125 ccm Roller Yamaha Majesty und Cygnus. Der südkoreanische Produzent Daelim zeigte in der Klasse der 125 ccm Roller den mit einem gestuften Choppersitz ausgestatteten Daelim Freewing Motorroller mit 8,3 kW (11 PS) sowie den stärkeren 9 kW Motorroller Daelim Otello. Vom chinesischen Hersteller kam das Einstiegsmodell Kymco People oder der mit Rückenlehne ausgestattete Kymco Grand Dink.