Suzuki ist neben Honda, Kawasaki und Yamaha einer der großen vier japanischen Motorradhersteller. Die Blütezeit von Suzuki begann wie bei den Mitbewerbern in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Suzuki hielt relativ lange (bis etwa 1985) trotz der parallel laufenden Produktion von Viertaktmotoren am Zweitakter fest. Die Ein-, Zwei- und Dreizylinder-Zweitakter waren ausgesprochen robust, zuverlässig und langlebig. Leistung gab es immer reichlich. Allerdings schluckte ein scharf gefahrener Zweitakter mehr Benzin als heutzutage manch Sechszylinder-PKW. Das endgültige Aus für die faszinierenden großvolumigen Zweitakter waren jedoch die immer schärfer werdenden Abgasbestimmungen. Bekannteste Maschine aus der Zweitakt-Ära ist die flüssigkeitsgekühlte Suzuki GT 750, der legendare “Wasserbüffel”. Stand Honda immer für Qualität, Yamaha für biedere Solidität und Kawasaki für Sportlichkeit, so war für Suzuki immer das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis typisch. Nirgendwo bekam man so viel Motorrad fürs Geld. Viele Jahre lang war daher Suzuki unangefochtener Marktführer - nicht nur in Deutschland. Heute steht Suzuki nach BMW und Honda an dritter Stelle der Zulassungsstatistik, das Preis-Leistungsverhältnis ist jedoch immer noch das Beste. Der aktuelle Trend geht zum immer teureren Motorrad, darunter leidet die solide Mittelklasse.
Für kühle Rechner hat Suzuki sehr fair gepreiste Motorräder im Angebot. Die Bandit ist so ein typischer Fall. Als 650-er mit 86 PS für 7.400 Euro und als 1250-er mit 98 PS fur 9.400 Euro. Die beiden Vierzylinder sind ausgereift und zuverlässig - sowohl die kleine als auch die große Bandit sind absolut problemlose Motorräder. Chopper-Freunde greifen zur Intruder. Die kleine 800-er kommt auf 8.800 Euro, die gewaltige 1800-er Intruder mit beeindruckenden 114 PS zieht jeder vergleichbaren Harley davon, ist aber mit 15.000 Euro fast 10.000 Euro günstiger. Für den Differenzbetrag bekommt man einen Suzuki-Kleinwagen (!) oder ein riesiges 750-er Suzuki Quad, das nicht nur Sportgerät ist, sondern robuste, extrem geländegängige Arbeitsmaschine. Oder zwei 250-er Quads. Oder eine 72 PS starke Suzuki Gladius plus einen 125-er Motorroller von Suzuki. Das Zahlenspiel lässt sich endlos fortsetzen, es zeigt auf jeden Fall ganz deutlich: Der Gegenwert fürs Geld ist bei Suzuki beachtlich. Das ist auch bei der fast schon klassischen Suzuki Hayabusa der Fall, der ersten Serienmaschine, die die 300 km/h-Schallmauer durchbrach. Die aktuelle Hayabusa bietet für 15.000 Euro 197 PS. Das ist eine starke Ansage, trotzdem ist die 1300-er viel sanfter und komfortabler als man vermutet. Kein unbequemer Renner, sondern ein Tourensportler mit schier unerschöpflichen Leistungsreserven. Auch wenn sich Äpfel wohl kaum mit Birnen vergleichen lassen: Bei Harley Davidson bekommt man für das gleiche Geld gerade einmal 76 PS.
Man darf, sollte die Maschine aber genau prüfen. Suzukis sind Gebrauchsmotorräder, haben oft hohe Kilometerleistungen hinter sich. Die Technik ist solide, den Ausschlag beim Gebrauchtkauf geben Vertrauenswürdigkeit des Vorbesitzers und die Wartungsnachweise. Besonders empfehlenswert sind alle Vierzylinder und der Zweizylinder SV 650. Was Suzuki-Fans im aktuellen Angebot vermissen, ist eine solide preisgünstige Enduro. Hier hat die Konkurrenz mehr zu bieten. Nicht alle Suzuki Motorräder sind fur E 10 Kraftstoff freigegeben. Sicherheitshalber unter motorrad.suzuki.de nachsehen. Dort sind alle Modelle und Ausführungen komplett und sehr übersichtlich aufgelistet.