Trial Motorräder sind für den Einsatz im Gelände konzipiert. Die meisten Trial Motorräder sind nicht für den Straßenverkehr zugelassen, sondern dienen lediglich einem sportlichen Zweck. Bei den Trial Wettkämpfen handelt es sich um Geschicklichkeitsfahrten, die in unebenem Gelände oder aber auch in speziellen Wettkampfhallen stattfinden. Trial Motorräder, die bei den Deutschen Meisterschaften starten, müssen eine Straßenzulassung besitzen. Die meisten Trials sind so ausgelegt, dass die jeweiligen Streckenbegrenzungen und Markierungen nicht berührt werden dürfen. Außerdem darf die Maschine nicht zum Stillstand kommen. Gemäß dem Motto Der Weg ist das Ziel!, spielt die Geschwindigkeit eine eher untergeordnete Rolle. Motorrad Trials werden bereits seit etwa 70 Jahren veranstaltet. Die Maschinen waren damals noch nicht so perfekt an das schwierige Gelände angepasst wie die heutigen Trial Motorrad Modelle. Im Laufe der Zeit wurden die Trial Motorräder technisch sehr viel besser und auch die Wettkampfteilnehmer fuhren versierter. Auf Grund der hohen Ansprüche an den Fahrstil und die Balance wird das Trial-Fahren manchmal auch als Hohe Schule des Motorradsports bezeichnet. Die Motorradfahrer müssen bei einem Trial auf ihren Maschinen einen etwa 1,2 Meter breiten Kurs über Wurzeln, durch Schlamm, über Steine, Stufen und durch Gräben bewältigen. Hindernisse werden häufig auch übersprungen. Dabei müssen auch enge Wendungen gefahren werden. Der Fahrer sollte nach Möglichkeit nicht absteigen, anhalten, mit den Füßen nachhelfen, schieben oder stürzen. Die Beherrschung der Motorräder wird in so genannten Sektionen geprüft. Eine Besonderheit des Trials ist die Tatsache, dass die Fahrer auf ihren Motorrädern stehen und nicht sitzen. Anstatt eines Fahrersitzes verfügen die Trial Motorrad Modelle lediglich über eine Sitzmulde. Die Trial Motorräder unterscheiden sich von den herkömmlichen Maschinen durch eine große Bodenfreiheit, einen großzügigen Lenkeinschlag sowie durch ein niedriges Gewicht. Die Geräte wiegen lediglich 70 bis 80 Kilogramm. Dadurch können die Motorräder ähnlich leicht wie Mountainbikes oder BMX-Räder gehandhabt werden. Die Motoren reagieren bereits auf eine sanfte Drehung des Gasgriffs und sind extrem drehfreudig. Die Trial Motorräder verfügen in der Regel über sechs Gänge, wobei für die Sektionen lediglich die ersten drei Gänge zum Einsatz kommen. Auf den Zwischenstrecken werden dann die restlichen Gänge ausgefahren. Außerdem sind die Motorräder mit besonderen Geländereifen versehen, wobei unter anderem der Luftdruck für das Vorwärtskommen ausschlaggebend ist. Die Trial Motorräder können mit einem Hubraum von 50 bis 320 cm³ ausgestattet sein. Viele dieser Maschinen ähneln einer Enduro. Handelte es sich bis zum Jahr 2004 nur um Zwei-Takt-Motorräder, die an den Wettkämpfen teilnahmen, so gehen seit 2005 auch Viertakt-Maschinen an den Start.
Die meisten aktuellen Trial Motorrad Modelle stammen von den Firmen GasGas, Montesa, Beta, Sherco, Xispa und Scorpa. Insbesondere die spanische Firma GasGas liefert etwa 40 Prozent aller europäischen Trial Motorräder. Ein bekanntes Modell ist zum Beispiel die GasGas EC 200. Auf GasGas Trial Motorrädern gewannen beispielsweise die Fahrer Jordi Tarrés und Adam Raga mehrmals den Weltmeistertitel. Es gibt zwei verschiedene Arten von Trial, zum einen für die Oldtimer und zum anderen für die modernen Trial Motorrad Modelle. Insbesondere Einsteigern ist zu empfehlen, Trial Motorräder gebraucht zu kaufen. Wer gebrauchte Trial Motorräder kaufen möchte, der sollte jedoch den Zustand der Maschine genau prüfen, da es insbesondere beim Trial verhältnismäßig häufig zu Stürzen und demnach auch zu einer Beschädigung des Fahrzeugs kommen kann.