Trikes sind Dreiräder (von “tre”, “tri”=drei). Vorn gibt es einen schmalen Vorderreifen, der in einer Motorradgabel sitzt. Gebremst wird vorn mit einer Scheibenbremse oder einer Doppelscheibe. Der Fahrer beziehungsweise die Fahrerin sitzt relativ weit unten nah an der Straße und umfasst den hochgezogenen, an den Enden stark gekröpften Motorradlenker - früher nannte man diese Lenker “Hirschgeweih”. Gas gegeben wird wie beim Motorrad mit einem Drehgriff am rechten Lenkerende. Vorn wird per Lenkerhebel gebremst, die mächtigen, extrem breiten Hinterräder werden mit einem Fußpedal - wie beim Auto - betätigt. Hinter dem Pilotenplatz gibt es noch meist zwei weitere Sitzplätze (manchmal auch nur einen, bei Extrem-Trikes sogar deren drei), die deutlich höher liegen.
In Deutschland existieren fünf namhafte Trike-Hersteller. Das sind die Firmen Boom-Trikes, Rewaco, wk-trikes, trike-tec und devils-trike. Stückzahlmäßig liegen rewaco und Boom-Trikes vorn. Es gibt regelrechte Standardmodelle, obwohl Trikes natürlich - sowohl vor als auch nach dem Kauf - gern individualisiert werden. Rewaco hat aktuell fünf Modelle im Programm. Das Modell FX 6 ist mit seinem 85 PS starken Harley Davidson-Motor besonders stilvoll. Das RF 1 GT-R-Modell hat sich eher dem Sport verschrieben. Die Vierzylinder Ford-PKW-Motoren leisten bis zu 185 PS.
Etwas ganz Besonders ist das Bike Conversion. Vorn eine Triumph Rocket, ein Dreizylinder mit 2,3 Liter Hubraum, dahinter ein Standard-Trike. Das Ganze wirkt sehr harmonisch und kommt optisch einem Motorrad am nächsten.
Boom-Trikes hat sich seit Jahrzehnten am Markt etabliert. Auch hier gibt es für jeden Geschmack etwas. Die V 1 ist ein einzigartiges Einzylinder Einsteiger-Trike mit 40 PS. Das Feeling bringt es auf jeden Fall mit - inklusive recht geringen Unterhaltskosten. Die Mustang-Serie setzt auf einen 110 PS Ford-Motor. Der Produktkatalog von rewaco ist 67 Seiten dick. Interessenten werden bei www.boom-trikes.com und www.rewaco.com garantiert fündig.
Wk-trikes (www.wk-trikes.de) lockt zwar mit einem Einstiegstrike für 15.800 Euro, der Schwerpunkt liegt aber auf teurer Audi-Technik mit Turbomotoren und Doppelkupplungsgetriebe.Jedes Trike macht in erster Linie viel Spaß, und in zweiter und dritter Linie auch. Natürlich ist nüchtern betrachtet ein Fahrzeug, das breiter ist als ein Mercedes S-Klasse, bei dem man bei Regen aber trotzdem nass wird, vollkommener Blödsinn. Der Spaß wischt solche spießigen Argumente einfach fort. Der Spaß ist in der Tat riesig - und das Beste dabei: Man braucht keinen Motorradführerschein. Alle Trikes dürfen mit dem gewöhnlichen PKW-Führerschein gefahren werden.
Wer jetzt Lust aufs Trike bekommen hat, sollte wissen, dass Trikes relativ teuer sind. Es gibt Bausätze für etwa 10.000 Euro, da muss man den Motor allerdings selbst mitbringen. Komplett-Trikes können bis zu 60.000 Euro kosten. Ein Trike gebraucht zu kaufen, ist eine gute Idee. Trikes werden von ihren Besitzern geliebt, gepflegt und gehegt. Entsprechend gut ist der Allgemeinzustand. Trikes gibt es in unzähligen Modellen.
Hier ist ein Beispiel für ein Standard-Trike zum fairen Preis: Ein Rewaco-Trike (neben “Boom-Trikes” der bekannteste Hersteller), Baujahr 1999, mit 20000 Kilometern Laufleistung, natürlich mit dem typischen Käfer-Motor. Ein Zweisitzer in Blau, 50 PS stark, mit sehr großem Koffer und viel Chrom. Mängel: Leichter Flugrost und ein Riss in der Sitzbank: Trotzdem sind 8.990 Euro Verhandlungsbasis fair.