Nicht nur bei neuen Motorrädern spielt die Farbe bei der Entscheidung, für welches Modell sich der Käufer entscheidet, eine wichtige Rolle, sondern auch wenn er sein neues Motorrad oder den Roller gebraucht kauft. Viele Freunde der italienischen Kultmarke Vespa entscheiden sich beispielsweise aus rein emotionalen Gründen für eine Vespa in Weiß. Eigentlich werden mit der Farbe Weiß Begriffe wie “Unschuld” oder “Reinheit” in Verbindung gebracht. Darüber hinaus steht die Farbe aber auch für Unendlichkeit oder Unsterblichkeit. Und genau diese Begriffe sind der Grund dafür, warum sich viele Rollerfahrer für eine Vespa in Weiß entscheiden. Handelt es sich um ältere Verkehrsteilnehmer, verbinden sie gerade mit diesem Fahrzeug häufig Erinnerungen an ihre Jugend.
Vor allem für deutsche Rollerfahrer ist die Vespa sehr viel mehr als nur ein Fahrzeug, sondern vielmehr Ausdruck eines Lebensgefühls. Diesen besonderen Status verdankt die Vespa der Tatsache, dass sie schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Produktionsmittel noch äußerst knapp waren, konstruiert und zu einem günstigen Preis auf den Markt gebracht wurde. Zunächst war die Vespa lediglich in Italien auf den Markt gebracht, ab Anfang der 1950er Jahre war sie allerdings auch in Deutschland bereits erhältlich. Zu diesem Zeitpunkt, in den ersten Jahren des Wirtschaftswunders, brachte die Vespa vor allem jungen Menschen, die sich noch kein Auto leisten konnte, ein Stück Mobilität. Für viele bedeutete der Motorroller jedoch noch viel mehr, weil sie damit erstmals nach den harten Jahren des Wiederaufbaus in den Süden in Urlaub reisen konnten. Diese Erlebnisse machten die Vespa auch für jüngere Generationen zum Kult und die Vespa weiß zumindest unterschwellig zu einem Symbol für Reisen in ferne, bislang unentdeckte Länder.
Wie zahlreiche andere Modelle ist auch die Vespa Primavera unter anderem in Weiß erhältlich. Dieser Roller wurde bei der Internationalen Ausstellung für Motorräder und Motorrad-Zubehör in Mailand 2013 als Nachfolger der Vespa LX vorgestellt. Wie der direkte Vorgänger ist auch der Primavera, dessen Namen an eine der erfolgreichsten Baureihen in der Unternehmensgeschichte des Herstellers Piaggio erinnert, in einem dezenten Retro-Look gehalten und bietet dennoch einige technische Neuerungen. Dazu gehört etwa die selbsttragende Karosserie aus Stahlblech, die für dieses Fahrzeug neu konstruiert worden war. Obwohl die Vespa Primavera deutlich größer als der Vorgänger ist, gilt sie als äußerst wendig. Das macht diesen Motorroller zu einem idealen Fahrzeug für Kurzstrecken und im Stadtverkehr. Das Fahrwerk ist allerdings so ausgelegt, dass es auch bei längeren Fahrten ausreichend Komfort bieten kann.