Noch vor wenigen Jahren war der Begriff “Supermoto” auch Motorrad-Insidern kaum bekannt. Erst der Sport mit den leichten und hochbeinigen Maschinen machte die Kategorie bekannt. Vorher gab es nur Enduros und Roadster. Von beiden haben die Supermotos etwas. Von den Enduros die schmale und hohe Silhouette und die einfache Technik. Von den Roadstern die sportliche Straßenbereifung und die leistungsfähige Bremsanlage. In erster Linie bietet eine Supermoto eine gute Handlichkeit, Robustheit, gute Übersicht übers Verkehrsgeschehen, überraschend guten Komfort, niedrige Unterhaltskosten und Spaß. Nicht so ausgeprägt sind hohe Motorleistung, Reise- und Autobahntauglichkeit. Zwei typische Supermotos hat Yamaha aktuell im Programm: die WR 125 X und die WR 250 X. Erstere ist ein Leichtkraftrad mit der für diese Klasse typischen Motorleistung von 15 PS. Damit sind 110 km/h Spitze drin, die Stärken der quirligen Achtellitermaschine liegen aber eindeutig in der Wendigkeit. Wo die großen Maschinen behutsam abgebremst werden müssen, um anständig um die Kurve zu kommen, da fegt die 125er ungerührt in abenteuerlicher Schräglage durch. Damit ist sie trotz der geringen Motorleistung etwas für Könner! Die Sitzhöhe von 92 Zentimetern - das sind 27 Zentimeter mehr als bei einer Harley-Davidson Softail! - ist extrem ausgefallen und eher für lange Beine gedacht. Dafür gibt es wie bei einer Enduro lange Federwege, die fast alles an schlechten Straßen wegstecken. Und eine leistungsfähige Bremsanlage mit einer 298 Millimeter-Bremsscheibe vorn und einer hinteren mit 220 Millimetern Durchmesser. Verarbeitung und Materialqualität halten auch bei dieser kleinen Maschine das von Yamaha bekannte hohe Niveau. Von ganz anderem Kaliber ist die Yamaha WR 250 X. Doppelter Hubraum bei doppelter Motorleistung (31 PS) bei gleichem Gewicht (136 Kilogramm) versprechen souveränen Fahrspaß. Trotz der unbestreitbaren Qualitäten der kleinen WR, die 250er kann alles besser. Die 140 km/h schnelle WR 250 X federt mit noch längeren Federwegen noch komfortabler - und das sogar bei geringerer Sitzhöhe (89,5 Zentimeter). Die Große bremst geringfügig besser, ist fast genau so sparsam im Benzinverbrauch, verursacht ebenfalls nur sehr geringe Unterhaltskosten und ist überhaupt erste Wahl. Zumindest für Besitzer des “echten” Motorradführerscheins.