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Gebrauchtwagenpreise im April erstmalig gesunken

München, 07. Mai 2020. Nachdem sich die Preise für Gebrauchtwagen in Deutschland bis März von der vorherrschenden Corona-Lage unbeeindruckt zeigten, erlebten sie im April laut dem AutoScout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) ihren ersten leichten Dämpfer des Jahres.

Allerdings ist auch saisonbedingt ein erster Preisrückgang nichts Ungewöhnliches – im Vorjahr sanken die Durchschnittswerte bereits im Monat März erstmalig. Mit 20.863 Euro kostete ein Gebrauchtwagen im April dieses Jahres durchschnittlich gut 270 Euro weniger als noch im März. Angebot und Nachfrage stabilisierten sich hingegen. Mit großem Abstand am meisten nachgefragt wurden im April Oldtimer und Sportwagen.

Die etwas rückläufige Preisentwicklung lässt sich mit einem Blick in die Fahrzeugsegmente erkennen. Hier gaben die Preise aller Segmente geringfügig nach. Sehr flach verlief die Preiskurve der Sportwagen, die mit durchschnittlich 55.326 Euro nur 0,14 Prozent weniger kosteten als noch im März. Ebenfalls nur in geringem Maße betroffen waren Autos der Oberklasse mit einem Minus von 0,72 Prozent (50.778 Euro), Vans mit minus 0,87 Prozent (20.437 Euro) und Kleinwagen mit minus 0,95 Prozent (10.856 Euro). Etwas stärker gingen die Durchschnittspreise von SUVs und Geländewagen, Autos der oberen Mittelklasse und Kompaktwagen zurück. Sie sanken um Werte zwischen 1,24 und 1,66 Prozent.

Preise segmentübergreifend gesunken/ Old- und Youngtimer teuerer

Sehr ähnlich bewegte sich die Preiskurve im Hinblick auf die Alterssegmente, mit zwei Ausnahmen. Vom Jahreswagen bis hin zum maximal 20 Jahre alten Gebrauchten gaben die Durchschnittspreise segmentübergreifend um höchstens 1,29 Prozent nach. Die Preise für die mindestens 20 Jahre alten Youngtimer legten jedoch im April deutlich zu: Hier lagen die Durchschnittspreise bei 6.908 Euro, was eine Steigerung von 4,49 Prozent im Vergleich zum Vormonat bedeutet. Den Gewinnerpokal des Monats April 2020 haben sich dennoch die mindestens 30 Jahre alten Oldtimer gesichert: Sie wurden in diesem Monat für durchschnittlich 32.138 Euro und damit um satte 11,47 Prozent teurer angeboten als noch im März.

Beliebtheit von Oldtimern rasant angestiegen

Tatsächlich zeigte sich der Monat April auch in der Nachfrage für Oldtimer von seiner besten Seite. Um satte 55,28 Prozent stiegen die Beliebtheitszahlen im Vergleich zum Vormonat. Das Angebot holte ebenfalls stark auf und stieg um satte 11,5 Prozent an. Ebenso stark wurden Youngtimer nachgefragt. Hier gab es ein Plus von 14,01 Prozent auf der Beliebtheitsskala, während das Angebot um 4,58 Prozent anstieg. Bei den Ein- bis Dreijährigen Gebrauchtwagen verliefen Angebots- und Nachfragekurve mit Plus 7,63 bzw. Plus 9,23 Prozent nahezu parallel.

Eher konträr sah das bei den Jahreswagen aus. Während hier nur 1,36 Prozent mehr Angebote zum Verkauf standen, stieg die Nachfrage in diesem Segment um 7,66 Prozent an. Währenddessen gab es in den übrigen Alterssegmenten ein deutlich größeres Angebot, während die Nachfrage nach diesen Autos eher zurückging.

Nachfrage nach Sportwagen um 40 Prozent gestiegen

Bei den Fahrzeugsegmenten war ein mit den Oldtimern vergleichbarer Beliebtheitsschub für die Sportwagen zu erkennen. Hier stieg die Nachfrage sprunghaft um 40 Prozent an, während sich das Angebot um immerhin 5,09 Prozent erhöhte. In den übrigen Segmenten war die Nachfrage - mit Ausnahme der Oberklassewagen (plus 6 Prozent) - etwas rückläufig, das Angebot stieg derweil um Werte zwischen 3,93 Prozent (Obere Mittelklasse) bis 8,46 Prozent (Van/Kleinbusse) an.

„Der Beliebtheitsansturm auf Oldtimer und Sportwagen kann sicherlich auf die sehr frühsommerliche Witterung im April zurückgeführt werden. Mit den ersten langen Sonnentagen im Jahr beginnt traditionell die Saison der älteren und zugleich sportlicheren Fahrzeuge. Andererseits ist es auch der aktuellen Situation geschuldet, dass sich Interessenten vermehrt auf unserer Plattform über ihr Traumauto informieren und die verfügbaren Angebote durchsuchen“, kommentiert Jochen Kurz, Director Product bei AutoScout24.

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Anne-Kathrin Fries
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