Grünwald, 29. September 2023. Die Preise für Gebrauchtwagen geben erneut nach und erreichen im September den tiefsten Stand dieses Jahres. Wie aus dem aktuellen AutoScout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) hervorgeht, kostet ein Gebrauchtwagen in diesem Monat durchschnittlich 27.884 Euro und damit 0,9 Prozent weniger als noch im August. Deutlicher wird der Trend im Ver-gleich zum März dieses Jahres, als die Preise noch auf Höchststand waren: Seitdem haben sie sich um 4,4 Prozent reduziert. Verbraucher geben damit im September durchschnittlich rund 1.300 Euro weniger für einen Gebrauchten aus als noch im Februar.
„Traditionell ziehen die Preise für Gebrauchtwagen nach dem Ende der Ferienzeit im September an, doch scheinen diese saisonalen Effekte aktuell vorerst auszubleiben“, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. „Offenbar wirken sich die überwundenen Engpässe bei der Produktion von Neuwagen mittlerweile auch auf den Gebrauchtwagenmarkt aus. Hierdurch erhöhen sich nun auch bei den Gebrauchtwagenhändlern die Bestände. Da die Nachfrage nur bedingt mit dem wachsenden Angebot schritthalten kann, gehen die Preise zurück.“
Antriebsarten: E-Autos und Hybride weiter unter Preisdruck
Preisabschläge sind im September über alle Antriebsarten hinweg zu beobachten. Deutlich rückläufig sind erneut gebrauchte E-Autos (Durchschnittspreis: 33.408 Euro) und Hybridfahrzeuge (38.535 Euro), die sich jeweils um 1,3 Prozent verbilligen. Aber auch Verbrenner sind im September günstiger zu haben als im Vormonat: Der Durchschnittspreis für Diesel geht um 0,8 Prozent auf 29.181 Euro zurück, der von Benzinern um 0,7 Prozent auf 25.689 Euro. Auch Erdgasfahrzeuge (CNG) werden deutlich günstiger abgegeben und kosten mit durchschnittlich 15.382 Euro 1,3 Prozent weniger als noch im Vormonat. Autos mit LPG-Antrieb verlieren im September mit 0,6 Prozent am wenigsten an Wert und werden im Schnitt für 18.701 Euro gehandelt.
Fahrzeugsegmente: Oberklasse und Youngtimer günstiger
Auch beim Blick auf die Fahrzeugsegmente zeigt der AGPI vor fast jeder Kategorie ein rotes Minuszeichen. Vor allem teurere Gebrauchte stehen im September unter Preisdruck. So geben Modelle der Oberklasse (64.477 Euro) mit 2,4 Prozent am deutlichsten nach, aber auch Fahrzeuge der Oberen Mittelklasse sind im September um 1,6 Prozent günstiger zu haben und kosten jetzt im Schnitt 32.483 Euro. Preisabschläge verzeichnen zudem die beliebten SUV, die sich um 1,1 Prozent auf durchschnittlich 35.315 Euro verbilligen. Bei den Altersklassen sparen Verbraucher vor allem bei Fahrzeugen zwischen 20 und 30 Jahren: Die Youngtimer verbilligen sich um 2,7 Prozent und kosten im September durchschnittlich 8.039 Euro. Stabil bleiben die Preise hingegen vor allem bei 5 bis 10 Jahre alten Fahrzeugen (22.277 Euro) und Modellen zwischen 10 und 20 Jahren (10.148 Euro).
Ende der Ferienzeit steigert Nachfrage und drückt Angebot
Der Preisdruck im September ist überraschend, denn die Nachfrage nach Gebrauchtwagen steigt in diesem Monat – und das bei einem leicht rückläufigen Angebot. Mit einem Plus von 19 Prozent nehmen vor allem die Kundenanfragen für Elektrofahrzeuge deutlich zu. Aber auch Modelle mit CNG- (+13 Prozent) und Hybrid-Antrieben (+4,8 Prozent) werden gesucht. Während die Nachfrage bei Benzinern um 1,1 Prozent steigt, bleibt sie bei Dieseln weitestgehend stabil (+0,3 Prozent). Weniger Interesse haben die Kunden im September lediglich an LPG-Fahrzeugen (-9,6 Prozent). Das Angebot geht über alle Segmente hinweg zurück, am deutlichsten bei LPG-Modellen (-12 Prozent) und bei Hybrid- (-4,7 Prozent) sowie bei E-Autos (-4,2 Prozent). Weniger Inserate verzeichnet der AGPI aber auch bei Verbrennern. So bieten Händler 3,3 Prozent weniger Diesel und 2,9 Prozent weniger Benziner an.
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