München, 14. Dezember 2020. Im EU-Durchschnitt haben die Gebrauchtwagenpreise im Jahr der Corona-Pandemie 2020 noch einmal zugelegt, allerdings in einem insgesamt geringeren Umfang als noch im Vorjahr. AutoScout24 hat die Preise für gebrauchte Autos in sechs europäischen Ländern analysiert und kam dabei zu teils überraschenden Ergebnissen: In Deutschland ist der durchschnittliche Gebrauchtwagenpreis im Vergleich zu 2019 weder gesunken noch gestiegen, in Österreich gab es sogar einen minimalen Preisnachlass und in Belgien und Frankreich den größten Preissprung nach oben.
Gebrauchtwagenpreise: Frankreich einsamer Spitzenreiter, Italien hat die Günstigsten
Wie in den Vorjahren, belegt Frankreich auch in diesem Jahr den ersten Platz, wenn es um die höchsten Gebrauchtwagenpreise geht. Durchschnittlich 24.180 Euro kostete ein gebrauchtes Auto in Frankreich. Das sind außerdem rund 5 Prozent mehr als noch im letzten Jahr. Deutlich dahinter und trotzdem noch auf dem zweiten Platz liegen Gebrauchtwagen aus Deutschland, die mit durchschnittlich 20.775 Euro weder teurer noch günstiger geworden sind. Knapp dahinter folgen unsere Nachbarn aus Österreich, wo ein gebrauchtes Auto mit 20.091 Euro durchschnittlich sogar etwas weniger kostete als noch 2019. Derweil wurden Gebrauchtwagen in Belgien abermals um satte 4 Prozent und durchschnittlich 700 Euro teurer: Ein Auto aus Vorbesitz kostete hier 17.924 Euro. Dahinter folgen die Niederlande mit durchschnittlich 16.603 Euro und Italien, dem Land der Schnäppchenkäufer: Trotz Preisanstieg um etwa 3 Prozent kosteten hier die Gebrauchtwagen mit durchschnittlich 16.394 Euro im EU-weiten Vergleich am wenigsten.
Luxussegment: Extreme Preisdifferenzen im Ländervergleich / Sportwagen deutlich teurer als im Vorjahr
Betrachtet man die Fahrzeugsegmente in Europa, lässt sich ein ähnliches Muster feststellen. Zwar haben die Preise in nahezu sämtlichen Segmenten im Vergleich zum Vorjahr zugelegt, doch sind hierdurch die Preisdifferenzen zwischen den einzelnen Ländern auch noch deutlicher geworden. Am einfachsten wird dies in den Luxussegmenten der gebrauchten Oberklassefahrzeuge und Sportwagen deutlich. So wurden Gebrauchte der Oberklasse in Italien durchschnittlich zu einem Preis von 44.799 Euro angeboten, was den günstigsten Angebotspreis im EU-weiten Vergleich darstellt. Kosteten diese Autos in Deutschland 2020 durchschnittlich schon 50.755 Euro, wurden sie in Frankreich für 66.118 Euro angeboten. Auch die Sportwagen legten preislich in allen Ländern außer den Niederlanden deutlich zu. Insbesondere in Österreich stiegen die Preise gebrauchter Sportwagen von ehemals 51.936 Euro auf nunmehr 54.021 Euro an. In Deutschland kosteten diese mit 55.217 € ebenfalls mehr als im Vorjahr.
SUVs: Durchschnittspreise in allen Ländern angestiegen, außer in Österreich
In allen Ländern gab es einen Preisanstieg im Segment der SUVs – nur Österreich verzeichnete mit 28.120 Euro einen Rückgang von 105 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Deutschland hält sich mit durchschnittlichen 27.786 Euro im Mittelfeld; Frankreich (28.905 Euro), Österreich und die Niederlande (28.406Euro) zeigen die höchsten Durchschnittspreise gebrauchter SUVs auf. Kompaktklasse: Deutschland und Frankreich mit höchsten Durchschnittspreisen Doch auch in der Kompaktklasse werden die europäischen Preisdifferenzen sichtbar: Wurden Gebrauchte dieser Klasse in Frankreich im Schnitt für 17.802 Euro gehandelt, kosteten sie in Deutschland 15.992 Euro, in Italien oder den Niederlanden nur rund 13.650 Euro. Ohnehin dürfte sich gerade für deutsche Privatkäufer häufig ein Blick in das benachbarte Königreich lohnen: So waren in den Niederlanden beispielsweise gebrauchte Mittelklasseautos mit durchschnittlich 17.817 Euro mehr als 2.000 Euro günstiger als in Deutschland mit 19.946 Euro.
Jahreswagen: Niederlande hat die Teuersten
Jahreswagen waren 2020 in den Niederlanden durchschnittlich am teuersten. So kosteten Fahrzeuge bis zu einem Jahr im Nachbarland durchschnittlich 36.489 Euro, während sie in Frankreich nur 32.458 Euro und in Deutschland selbst nur 30.477 Euro durchschnittlich kosteten. Italien nimmt auch hier erneut die Rolle des Schnäppchenanbieters ein (durchschnittlich 26.126 Euro für einen Jahreswagen).
Youngtimerpreise europaweit gesunken, Oldtimer teils teurer
Betrachtet man ältere Fahrzeuge zwischen 20 und 30 Jahren, so fallen die länderübergreifend gesunkenen Preise deutlich auf. In den Niederlanden gab es in diesem Jahr mit 5.664 Euro die günstigsten Youngtimer. Deutschland fällt von einem 2019er Durchschnittspreis von 7.290 Euro auf einen aktuellen Durchschnittspreis von 6.622 Euro zurück. Bei den über 30 Jahre alten Autos ergibt sich ein durchwachseneres Bild. Demnach gab es in Deutschland einen Preisanstieg auf mittlerweile durchschnittlich 28.347 Euro. Die günstigsten Oldtimer gab es in diesem Jahr in Italien: Hier kostete ein gebrauchtes Fahrzeug von über 30 Jahren im Durchschnitt nur 19.357 Euro.
“Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für Gebrauchtwagen zwar EU-weit leicht angestiegen, haben sich aber einigermaßen nivelliert”, kommentiert Jochen Kurz, Director Product bei AutoScout24. “Deutschland hält sich weiterhin im oberen Mittelfeld, was den Preis angeht. Wer hierzulande kauft, wird also in der Regel keinen schlechten Preis erzielen. Doch kann sich die Mühe nach wie vor lohnen, im benachbarten Ausland nach günstigeren, aber gleichwertigen Alternativen zu suchen.” Quelle: AutoScout24 Datenbank, Erhebungszeitraum 01.01.2019 - 16.11.20
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