Über alle Modelle gerechnet beträgt der Preisanstieg 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – dabei lagen die Durchschnittspreise schon 2021 auf einem Höchstwert. Das geht aus dem aktuellen AutoScout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) für das Gesamtjahr 2022 hervor. Demnach verteuern sich vor allem E-Autos deutlich: Im Jahresdurchschnitt kostet ein Stromer 43.968 Euro – das sind 30 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2021. Ein Lichtblick, der auf eine Normalisierung auf dem Gebrauchtwagenmarkt hindeuten könnte, sind die relativ moderaten Preissteigerungen im November. Gebrauchtwagen verteuern sich im Vergleich zum Vormonat nur noch um 1 Prozent und kosten damit im November durchschnittlich 28.693 Euro.
„Das Jahr 2022 war ein erneutes Ausnahmejahr: Der Krieg in der Ukraine und die dadurch explodierenden Energiepreise, die noch nachwirkende und andauernde Corona-Pandemie, die Engpässe an Halbleitern in der Automobil-Produktion und natürlich die starke Inflation haben die Preise für Gebrauchtwagen wiederholt auf einen neuen Höchststand katapultiert“, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. „Dass die Preiswelle zum Ende des Jahres an Kraft eingebüßt hat, könnte für eine Trendumkehr im Frühjahr 2023 sprechen. Eindeutig ist das allerdings noch nicht, denn die Probleme der allgemeinen Teuerung und bei den Zulieferern bleiben weiter ungelöst.“
Antriebsarten: E-Autos am teuersten, LPG-Modelle mit größtem Preisplus
Schon beim Blick auf die Antriebsarten zeigt sich 2022 ein klarer Trend. So legen alle Segmente im Preis zu, wenn auch unterschiedlich stark. Prozentual sind es Fahrzeuge mit LPG-Antrieb, die preislich am deutlichsten anziehen: Ein Durchschnittspreis von 17.216 Euro innerhalb eines Jahres bedeutet ein Plus von 38 Prozent. Auch E-Autos bleiben beim Wertzuwachs auf der Überholspur: Sie verzeichnen ein Plus von 30 Prozent und werden 2022 für durchschnittlich 43.968 Euro angeboten. Damit sind die Stromer bei den Antriebsarten die teuerste Kategorie unter den Gebrauchtwagen. Sie verdrängen die Hybridfahrzeuge auf Rang zwei im Kostenranking – und das obwohl auch diese um 17 Prozent auf einen Durchschnittspreis von 41.844 Euro zulegen. Auch bei Verbrennern verzeichnet der AGPI deutliche Preissprünge. So legen Benziner um 20 Prozent auf einen Durchschnittspreis von 24.886 Euro zu, während Käufer von Diesel-Fahrzeugen einen Zuschlag von 17 Prozent zahlen und im Schnitt mit 29.496 Euro zur Kasse gebeten werden. Erdgasfahrzeuge gehören mit einem Durchschnittspreis von 17.461 Euro zu den günstigsten Gebrauchtwagen, auch das Preisplus von 9 Prozent fällt relativ moderat aus.
Fahrzeugsegmente: Vans mit größtem Preissprung, Sportwagen mit kleinstem
Das gleiche Bild ergibt sich bei der Analyse der Fahrzeugsegmente, die sich 2022 preislich allesamt verteuern. Am deutlichsten legen hierbei Vans/Kleinbusse zu, deren Angebotspreise um 19 Prozent auf durchschnittlich 23.662 Euro nach oben schrauben. Eine ähnliche Entwicklung vollziehen Kleinwagen, die eine Teuerung von 18 Prozent auf durchschnittlich 13.795 Euro verbuchen. Mit Preisaufschlägen von 17 Prozent werden Mittelklasse-Fahrzeuge (Durchschnittspreis 27.209 Euro) abgegeben, während sich Autos der Kompaktklasse um 16 Prozent auf durchschnittlich 21.001 Euro verteuern. Den kleinsten Preissprung machen die teuersten Fahrzeuge: Sportwagen ziehen nur um 5 Prozent an, was dennoch einen stolzen Durch-schnittspreis von 64.119 Euro bedeutet.
Altersklassen: Oldtimer mit Kontinuität, jüngere Modelle mit Zuschlag
Ein wenig Kontinuität gibt es in den Alterssegmenten. So verzeichnen Oldtimer mit einem leichten Preisrückgang von 1 Prozent einen nahezu stabilen Durchschnittspreis von 30.270 Euro. Im klaren Kontrast dazu präsentieren sich vor allem 5 bis 10 (20.091 Euro) und 10 bis 20 Jahre (9.108 Euro) alte Gebrauchte – sie gewinnen 2022 jeweils um 31 Prozent an Wert. Über ein sattes Plus von jeweils 23 Prozent freuen sich zudem Verkäufer von 1- bis 3-jährigen Gebrauchten (36.634 Euro) sowie von 3 bis 5 Jahre alten Modellen (28.582 Euro).
Angebot sinkt zweistellig
Ein Grund für die umfassende Teuerung im Gebrauchtwagenmarkt dürfte nicht zuletzt das geringere Angebot sein. Den geringsten Rückgang verzeichnen dabei Erdgasfahrzeuge mit einem Minus von 4 Prozent. In allen anderen Bereichen schrumpft das Angebot zweistellig. So gehen die Bestände an Dieseln um 23 Prozent und die von Benzinern um 27 Prozent zurück. Zudem werden 39 Prozent weniger E-Autos und 23 Prozent weniger Hybridfahrzeuge in die virtuellen Schaufenster gestellt. Auch LPG-Modelle bilden keine Ausnahme: 26 Prozent beträgt der Angebotsrückgang hier.
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