Grünwald, 18. Dezember 2023. Der Preisanstieg bei europäischen Gebrauchtwagen setzt sich 2023 fort, verliert aber an Dynamik. So geben die europäischen Verbraucher/innen zwar durchschnittlich 9 Prozent mehr für ihre Gebrauchtwagen aus als noch im Vorjahr. Im Vergleich zu 2022, als die Teuerung noch bei 21 Prozent lag, verlangsamt sich der Preisanstieg jedoch deutlich. Das sind Ergebnisse des Europa Reports, den AutoScout24 als europaweit größter Online-Automarkt jährlich erstellt. Wie das Branchenbarometer zeigt, verläuft die Preisentwicklung in den ausgewerteten Ländern keinesfalls einheitlich: Am stärksten ziehen demnach die Gebrauchtwagenpreise in Frankreich an, während sie in Belgien, Deutschland und Italien eher moderat steigen. Positiv ist die Angebotsentwicklung: 12 Prozent mehr Fahrzeuge sind 2023 auf dem europäischen Markt verfügbar, das Angebot an E-Autos steigt sogar um 143 Prozent. Stark nachgefragt sind Modelle von Volkswagen: Wie im Vorjahr ist der VW Golf das beliebteste gebrauchte Fahrzeug der Europäer/innen. Anders sieht es bei gebrauchten Stromern aus: Hier dominieren die Modelle von Tesla.
„Nachdem die Preiskurve europäischer Gebrauchtwagen in den vergangenen Jahren konstant gestiegen ist, verliert die Teuerung 2023 erstmals an Schwung. Die Zahlen lassen vermuten, dass der Gebrauchtwagenmarkt sich wieder auf Normalisierungskurs befindet“, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. „Wir gehen davon aus, dass die Preisentenwicklung so schon bald wieder zu ihren üblichen saisonalen Schwankungen zurückkehrt. Die Zeit der auffallend hohen Preise ist vorbei. Während das für Endverbraucher eine gute Nachricht ist, gilt das für Händler nicht unbedingt. Denn viele konnten ausbleibende Volumina zumindest teilweise mit höheren Preispunkten für ihre Fahrzeuge kompensieren. Von nun an wird es wieder wichtiger werden, verstärkt um neue Kunden zu werben.“
Teures Luxemburg, günstiges Italien: Preise variieren in Europa
Die Preisentwicklung verläuft 2023 uneinheitlich in den europäischen Märkten. Mit einem Anstieg von 10 Prozent steigen die Preise am deutlichsten in Frankreich. Es folgen die Niederlande mit einer Teuerung von 9 und Luxemburg mit 7 Prozent. Während Österreicher/innen 2023 im Schnitt 5 Prozent mehr für ihren neuen Gebrauchten ausgeben, fallen in Deutschland und Italien nurmehr moderate Zuschläge von 4 Prozent an. Am deutlichsten auf Erholungskurs ist der belgische Markt, wo die AutoScout24-Analysten nur noch einen Preisanstieg von 3 Prozent ermitteln.
Der Europa Report zeigt auf Basis der Angebotspreise auch das allgemeine Preisniveau von Gebrauchtwagen in den jeweiligen Ländern an. Europaweit am teuersten sind Gebrauchtwagen 2023 demnach in Luxemburg: 37.488 Euro werden hier durchschnittlich für ein entsprechendes Fahrzeug fällig. Es folgen Frankreich mit 30.995 Euro, Deutschland mit 28.609 Euro und Österreich mit 28.406 Euro. Moderatere Preise finden sich in den Niederlanden (24.543 Euro), Belgien (24.834 Euro) und vor allem in Italien, wo Gebrauchte im Schnitt nur für 22.693 Euro angeboten werden.
Volkswagen triumphiert als beliebtester Hersteller und bei gefragtesten Modellen
Deutsche Autohersteller haben europaweit nach wie vor einen hervorragenden Ruf – zumindest, wenn es um Gebrauchtwagen geht. Entsprechend dominieren sie die Top 5 der beliebtesten Herstellermarken in Europa, die AutoScout24 auf der Basis konkreter Kaufanfragen ermittelt: Wie schon im Vorjahr platziert sich Volkswagen auf Rang eins, gefolgt von Mercedes-Benz auf dem zweiten, BMW auf dem dritten und Audi auf dem vierten Platz. Nur den guten fünften Rang müssen die Deutschen an Fiat nach Italien abgeben.
Doch der Volkswagen-Konzern stellt 2023 nicht nur die beliebteste Herstellermarke, Fahrzeuge des Unternehmens fahren auch auf allen 5 Plätzen in der Top 5 der gefragtesten Modelle vor. Schon fast routinemäßig setzt sich hierbei der VW Golf (europäischer Durchschnittspreis: 20.124 Euro) an die Spitze des Rankings. Es folgen der VW Polo (14.431 Euro), der Audi A3 (24.587 Euro), der Audi A4 (27,746 Euro) und der Audi A6 (36.440 Euro). Ein Grund für den Erfolg der Modelle aus Wolfsburg und Ingolstadt dürfte nicht zuletzt in ihrer relativen Preisstabilität liegen. So markiert ein Plus von 4 Prozent beim Audi A4 schon den stärksten Ausschlag auf der Preisskala. Der Audi A3 und der Golf verbilligen sich mit -1 und -2 Prozent sogar leicht im Vergleich zum Vorjahr.
Europäischer Markt für gebrauchte E-Autos wächst deutlich
Viel Bewegung gibt es 2023 im Markt für gebrauchte E-Autos. Während die Kaufanfragen hier europaweit um 2 Prozent rückläufig sind, steigt das Angebot deutlich an – um 143 Prozent im Vergleich zu 2022. Doch so erfolgreich Volkswagen und die deutschen Autobauer insgesamt im europäischen Gebrauchtwagenmarkt agieren, im Wachstumsmarkt der E-Modelle spielen sie 2023 eine untergeordnete Rolle. Dreimal in den Top 5 der beliebtesten Stromer ist hingegen Tesla vertreten: Mit dem Model 3 und dem Model Y erhalten die Amerikaner die meisten Kaufanfragen und belegen so die ersten beiden Plätze. Zudem fahren sie mit dem Model S auf Rang 4 vor. Dass es für die Texaner nicht zu Gold, Silber und Bronze reicht, liegt am Renault ZOE, der den 3. Platz behauptet. Boden gut macht auch der Smart forTwo, in dem er den Nissan Leaf von Platz 5 im Ranking der beliebtesten Stromer verdrängt.
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