Grünwald, 15. Juli 2024. In einigen Bundesländern haben die Ferien bereits begonnen. Für zahlreiche andere dauert es nicht mehr lange, bis es endlich heißt: Kofferpacken und ab in den Süden! Die Autofahrt nach Bella Italia und andere Urlaubsdestinationen ist für viele Fahrende allerdings mit deutlichem Unbehagen verbunden. Grund dafür sind die zahlreichen Mautstationen auf internationalen Autobahnen. Wie eine aktuelle Umfrage von AutoScout24 zeigt, beängstigt das ungewohnte Procedere an den Zahlstellen zwei von drei deutschen Autofahrern. Die größten Painpoints sind laut Umfrage: Die Sorge, Maut-Automaten nicht bedienen zu können und dadurch den Verkehr aufzuhalten. Die Sorge, in die falsche Mautreihe einzufahren – inklusive der Angst, wieder zurücksetzen zu müssen, obwohl andere Autos schon hinter einem warten. Und die Sorge, aufgrund von Sprachschwierigkeiten an der Mautstation zu scheitern. Für die Umfrage haben AutoScout24 und Innofact zwischen dem 4. und 7. Juli dieses Jahres eine repräsentative Stichprobe von 1.008 Autohalter/innen in Deutschland befragt.
Die schönste Zeit des Jahres beginnt für viele deutsche Urlauber mit Mautstress auf internationalen Autobahnen. Ganze 66 Prozent der Fahrenden räumen ein, dass es ihnen regelmäßig Bauchschmerzen bereitet, auf eine solche Zahlstelle zuzufahren. Lediglich 30 Prozent winken lässig ab und sagen: „Ich habe keine Sorgen im Zusammenhang mit Mautstationen.“ Frauen haben mit 68 Prozent zwar etwas stärkere Bedenken, doch auch 63 Prozent der Männer geben zu, nicht vollkommen angstfrei auf die Schranken im Ausland zuzufahren. Die Zahlen zeigen: Maut-Angst ist ein weit verbreitetes Phänomen unter den deutschen Autofahrenden und zieht sich durch alle Schichten der Bevölkerung.
Maut-Sorgenfalten glätten sich mit zunehmender Fahrerfahrung
Die gute Nachricht: Die Sorgen lassen mit zunehmender Fahrpraxis allmählich nach. So haben ganze 79 Prozent der Fahrenden unter 30 Jahren Ängste im Gepäck, wenn sie auf Mautstraßen unterwegs sind. Zehn Jahre ältere Fahrerende (zwischen 30 und 39 Jahren) werden immer noch zu 74 Prozent nervös, wenn plötzlich die runden Schilder mit dem schwarzen Balken in der Mitte auftauchen. Wieder eine Dekade darauf (zwischen 40 und 49 Jahren) sind es mit 64 Prozent schon deutlich weniger, die sich durch die Entrichtung eines Wegezolls einschüchtern lassen. Noch entspannter geht es dann zwischen 50 und 65 Jahren zu: Im Lichte ihrer fahrerischen Erfahrung blicken nur noch 58 Prozent verängstigt auf die Autobahn-Zahlstellen im Ausland. Stattdessen beteuern 37 Prozent in dieser Gruppe, dass ihnen Mautstationen keine Sorgen bereiten.
Schreckensszenario Nummer eins: Das Scheitern am kalten Maut-Automaten
Doch was ist es eigentlich, was den Deutschen im Allgemeinen und jüngeren Fahrenden im Speziellen beim Thema Maut die Schweißperlen auf die Stirn treibt? Auch das hat AutoScout24 im Rahmen der Studie abgefragt. Auf Platz eins im Sorgen-Ranking steht demnach folgendes Schreckensbild: Die Furcht der Reisenden, sie verstünden nicht, was der Maut-Automat von ihnen will – und dass sie dadurch den Verkehr zu lange aufhalten. Ganze 35 Prozent haben diese beklemmenden Vorstellungen im Gepäck, wenn sie über die deutsche Grenze in Richtung Süden fahren. Kaum weniger Angstbeladen ist der Gedanke, in die falsche Maut-Reihe einzufahren. Es sind vor allem die Konsequenzen, die das mit sich bringen kann, die 33 Prozent der Deutschen umtreibt. Denn wenn man erst einmal festgestellt hat, dass man in der falschen Reihe steht, muss man ja wieder zurück. Und alle Autos, die bereits ungeduldig hinter einem warten, müssen ebenfalls zurücksetzen. Entspannungsurlaub sieht tatsächlich anders aus.
Auch die Komplexität des Zahlvorgangs lässt viele deutsche Urlauber nicht ohne Kummerfalten auf die Maut-Stationen im Ausland blicken. So befürchten 27 Prozent, ihre EC- oder Kreditkarte könne am Automaten nicht funktionieren. Nur unwesentlich weniger (26 Prozent) macht die Vorstellung nervös, sie könnten zu wenig oder nicht das richtige Geld dabeihaben, wenn sie vor der Schranke stehen. Aufgrund der uneinsichtigen Zahlungsmodalitäten verwundet es nicht, dass immerhin 9 Prozent vermuten, sie könnten bei der Mautstation betrogen werden.
Reifeprüfung Mautstation: Die Angst vor der eigenen fahrerischen Courage
Einigen Reisenden (18 Prozent) scheint in erster Linie die eigene Schusseligkeit Kopfzerbrechen zu bereiten. Sie sagen: „Ich habe die Sorge, dass ich das Ticket nicht mehr finde, das ich bei der Auffahrt auf die Autobahn bekommen habe.“ Manchmal verbinden sich die Unruhegefühle aber auch mit einem zu geringen Zutrauen in das eigene fahrerische Geschick. So treibt 12 Prozent die Sorge um, nicht schnell genug durch die sich öffnende Schranke zu kommen. 7 Prozent bereitet die Vorstellung Magenschmerzen, sie könnten mit dem Auto gegen die Einfahrt, den Automaten oder sonst wo dagegen fahren. Und auch nach bestandener Reifeprüfung in der Mautstation ist nicht für alle das Ende aller Schrecken erreicht. So vermuten 6 Prozent, sie könnten bei der Ausfahrt aus der Mautstelle noch in einen Unfall verwickelt werden.
Spätestens dann aber sollte der Hindernislauf Mautstation geschafft sein. Wenn, ja wenn man die Strecke nach dem Urlaub nur nicht wieder zurück müsste …!
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